Foto: beastmotivation.com |
Fällt es Ihnen auch
manchmal schwer, sich aufzuraffen und sich selbst zu motivieren? Anstehende
Aufgaben schieben viele von uns ewig vor sich her. Und immer, wenn wir kurz
davor sind, das zu tun, was wir uns vorgenommen haben, scheint es plötzlich
doch wichtiger zu sein, z.B. die Fenster zu putzen, den Müll runter zubringen
oder die Nachrichten zu sehen. Wenn Sie das von sich kennen, haben wir hier ein
paar gute Tipps für Sie:
Tipp 1: Zu Beginn klären, was wirklich getan
werden muss
Bevor Sie sich an
eine Aufgabe setzen, sollten Sie sich einmal über folgendes klar werden: Muss
das, was Sie tun müssen, wirklich getan werden? Das klingt vielleicht seltsam,
aber manchmal sperren wir uns gegen eine Aufgabe, weil wir unbewusst das Gefühl
haben, dass diese Aufgabe nicht so wichtig ist, dass diese Aufgabe unnötig ist
oder dass es doch gefälligst jemand anderes machen sollte.
Entscheiden Sie
sich deshalb zu Beginn eindeutig für oder gegen diese Aufgabe. Vielleicht
können Sie sie delegieren? Vielleicht ist sie wirklich nicht so wichtig? Dann
lassen Sie es sein. Aber wenn Sie etwas tun müssen, dann entscheiden Sie sich
bewusst und eindeutig für diese Aufgabe und tun Sie es.
Tipp 2: Finden Sie heraus, was Sie
persönlich motiviert und nutzen Sie dieses Wissen
Finden Sie heraus,
was Sie persönlich motiviert. Was motiviert Sie besonders? Geld? Anerkennung?
Wenn eine Aufgabe schwierig ist? Wenn Sie mit anderen zusammenarbeiten können?
Was genau ist es, zu dem Sie sich hingezogen fühlen?
Wenn Sie wissen,
was Sie motiviert, können Sie sich Ihre Aufgaben danach gestalten. Angenommen
Sie müssen eine Diplomarbeit schreiben und wissen von sich, dass Sie lieber im
Team arbeiten. Dann können Sie sich Motivation schaffen, in dem Sie entweder
ein "Diplomanten-Team" gründen oder versuchen, mit jemanden zusammen
eine Diplomarbeit zu schreiben (in vielen Fachbereichen geht das). Es geht
darum, dass Sie sich Ihre Aufgaben selbst gestalten können. Tun Sie es nach
Ihren Bedürfnissen. Wenn Sie wissen, was Sie motiviert, können Sie dieses
Wissen zur Selbststeuerung nutzen.
Tipp 3: Nutzen Sie die Methode der
Visualisierung
Wenn Sie sich für
eine Aufgabe motivieren wollen, dann stellen Sie sich vor Ihrem geistigen Auge
vor, wie Sie die Aufgabe mit Freude und Elan erledigen. Malen Sie sich das mit
bunten Farben aus und denken Sie an den Moment, in dem Sie diese Aufgabe
bewältigt haben - wie gut und erleichtert Sie sich dann fühlen und wie stolz
Sie sind.
Es gibt uns ein
gutes Gefühl, wenn wir eine Aufgabe erledigt haben. Warum sollen wir dieses
Gefühl nicht schon vorher nutzen, indem wir uns das Gefühl mit allen unseren
Sinnen vorstellen? Was genau werden Sie sehen, wenn Sie die Aufgabe erfüllt
haben? Was werden Sie hören? Wie werden Sie sich fühlen? Was werden Sie zu sich
selbst sagen? Was werden andere zu Ihnen sagen? Ist das nicht ein gutes Gefühl?
So können Sie sich durch Visualisierungen sehr stark selbst motivieren.
Tipp 4: Achten Sie auf Ihre inneren
Programme
Reden Sie sich auf
keinen Fall ständig selbst ein, dass Sie sich z.B. "nicht konzentrieren
können", oder dass Sie "diese Aufgabe nie bewältigen werden". So
programmieren Sie sich darauf, keine Lust zu haben, zu scheitern oder weiter unmotiviert
zu sein. Wenn Sie Ihre Gedanken nicht ausschalten können, schreiben Sie sie
notfalls einmal auf ein Blatt Papier und zerreißen es dann. Das ist ein
reinigendes Ritual, das uns von peinigenden Gedanken befreien kann.
Noch besser: reden
Sie sich ein, dass Ihnen "die Aufgabe Spass macht", dass sie
"ganz schnell erledigt ist", oder dass es "ein Kinderspiel
ist". Auch wenn Sie nicht daran glauben, programmieren Sie so Ihr
Unterbewusstsein auf die neuen nützlichen Gedankengänge und schon sind Ihnen
diese Gedanken in Fleisch und Blut übergegangen.
Tipp 5: Motivieren durch Belohnungen
Sehr viele Menschen
lassen sich durch Belohnungen motivieren. Sie auch? Dann nutzen Sie das.
Stellen Sie sich selbst Belohnungen für erfüllte Aufgaben in Aussicht - z.B.
ein bestimmtes Buch, einen Kinobesuch, eine Massage oder ein paar Karten für
das nächste Sportfinale. Suchen Sie sich Sachen aus, die Sie wirklich gern
haben oder tun würden. Sagen Sie sich "Wenn ich diese zehn Akten
bearbeitet habe, kaufe ich mir die CD, die ich mir schon solange wünsche."
oder "Wenn ich diesen Kurs erfolgreich abgeschlossen habe, belohne ich
mich mit dem neuen Computerspiel." Schreiben Sie sich auf, womit Sie sich
wofür genau belohnen werden. Und das Allerwichtigste: Betrügen Sie sich niemals
selbst um Ihre Belohnung. Was Sie sich versprechen, müssen Sie auch unbedingt
halten.
Tipp 6: Schaffen
Sie sich künstlichen Zeitdruck
Sehr viele Menschen
lassen sich durch eine Deadline motivieren. Wenn der Termindruck grösser wird,
können sie sich plötzlich ohne Probleme und ohne Hadern an die Arbeit machen.
Nutzen Sie auch das für sich, indem Sie sich selbst Termine für Ihre Aufgaben
setzen. Und zwar nicht einfach nur in Ihrem stillen Kämmerlein. Tragen Sie
solche Termine in Ihren Kalender, wie andere Geschäftstermine auch. Reden Sie
mit anderen darüber. Schreiben Sie sich die Termine auf Post-it-Notes und
heften Sie sie sich an Ihre Pinnwand oder an Ihren PC. Unterschätzen Sie nicht,
wie kraftvoll solche selbst gesetzten Termine wirken, wenn Sie ernst und
ehrlich mit sich selbst sind. Bei größeren Vorhaben ist es sinnvoll, die
Aufgabe in Teilaufgaben zu zerlegen und einen Termin für jede diese Teilaufgabe
mit sich selbst zu vereinbaren. So verhindern Sie, dass Sie erst drei Tage vor
Ihrem Endtermin mit einer Aufgabe beginnen, deren Erledigung normalerweise drei
Wochen dauert.
Tipp 7: Für den längeren Zeitraum –
Massnahmenpläne
Oft sind wir
schlecht motiviert, weil wir nicht absehen können, wie lange eine Aufgabe
dauern wird und was da alles auf uns zukommt. So wirken unsere Vorhaben oft
viel zu gross und damit kaum zu bewältigen. Erstellen Sie deshalb konkrete
Massnahmenpläne. Angenommen Sie planen einen Jobwechsel. Dann könnte ein
Massnahmenplan dafür wie folgt aussehen:
Konkrete Aufgabe
|
Erledigt bis
|
Checktermin
|
Belohnung
|
Anzeige entworfen
und geschrieben
|
15.8.
|
10.8.
|
Eine CD
|
Mit Headhuntern gesprochen
|
20.8.
|
15.8.
|
Ein Buch
|
Bewerbungs-Mappe zusammengestellt
|
30.8.
|
24.8.
|
Ruhiger
Nachmittag
|
Assessment-Center Training besucht
|
15.9
|
10.9.
|
Kinobesuch
|
Habe neuen Job
|
31.10.
|
20.10.
|
3 Tage Disneyland
|
Tipp 8: Für den aktuellen Tag - Zeitpläne
Wenn wir morgens am
Tag unsere Arbeitsaufgaben überschauen können, fällt es uns viel leichter,
überhaupt anzufangen. Erstellen Sie deshalb morgens einen konkreten Arbeitsplan
für den anstehenden Tag. Schreiben Sie auf, was Sie erledigen wollen, wie viel
Zeit Sie dafür brauchen (+ Pufferzeit) und ggf. auch die Belohnung für eine
besondere Aufgabe. Legen Sie sich die unangenehmen Aufgaben an den Anfang des
Tages, damit Sie sie bald hinter sich haben. Streichen Sie alle erfüllten
Aufgaben durch, damit Sie sehen können, dass Sie vorankommen. Was Sie nicht
schaffen, übertragen Sie in den nächsten Tag.
Tipp 9: Feiern Sie sich!
Wir sind oft wenig
motiviert, wenn wir nicht ausreichend Anerkennung bekommen. Nun können Sie aber
nicht erwarten, dass immer jemand applaudiert, wenn Sie eine Aufgabe erfüllt
haben. Damit Sie aber trotzdem motiviert sind, sollten Sie sich selbst Ihre
Leistungen anerkennen und sich damit wertschätzen. Feiern Sie ruhig einmal,
wenn Sie eine unangenehme oder große Aufgabe bewältigt haben. Loben Sie sich
selbst. Sie können auch Ihrem Lebenspartner oder Ihrer -partnerin davon
erzählen. Geniessen Sie es, mit etwas fertig geworden zu sein. Wenn Sie Ihre
erledigten Aufgaben so positiv beenden, werden Sie das nächste Mal sicher viel
mehr Lust haben, anzufangen. Sie verbinden dann etwas Schönes damit.
Tipp 10: Und wenn alles nichts hilft
Manchmal hilft
alles nichts. Kein Tipp motiviert einen, nichts kann einen anregen. Es ist dann
einfach nichts zu machen. Bevor Sie nun stundenlang vor Ihrer Arbeit hocken und
doch nichts schaffen, sollten Sie an solchen Tagen einfach aufhören. Machen Sie
früher Schluss , wenn es möglich ist (sicher haben Sie noch ein paar Überstunden
abzufeiern oder Sie haben vielleicht Gleitzeit). Tun Sie etwas ganz anderes.
Erlauben Sie sich eine Auszeit. Und zwar ohne jedes schlechte Gewissen. Es gibt
einfach diese Tage, an denen man sich zu nichts aufraffen kann. Nutzen Sie
einen solchen Tag für sich und machen Sie das Beste daraus.
Unter dem scheinbar so ehrbaren Begriff ZUFRIEDENHEIT wird in Wahrheit die Faulheit geadelt, der Wachstum gehemmt und die Gleichgültigkeit gefördert!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen