Persönlichkeitsentwicklung führt zu mehr Lebensqualität, Erfolg und Begeisterung.
Erfolgreiche
Körpersprache kann man lernen!
"Was wir sind, sind wir durch unseren Körper. Der Körper
ist der Handschuh der Seele, seine Sprache das Wort des Herzens. Alle inneren
Bewegungen, Gefühle, Emotionen und Wünsche drücken sich durch unseren Körper
aus."
Körpersprache – unsere Erste Sprache
Täglich benutzen wir sie, und das seit Beginn unseres Lebens.
Sie ist unser elementarstes Kommunikationsmittel, und doch schöpfen wir bei
weitem nicht alle ihre Möglichkeiten aus. Die Körpersprache.
Wenn man die Körpersprache versteht:
- weiss man wie man selber auf andere wirkt
- versteht sich und andere besser
- weiss welche Signale der Gesprächspartner verraten, dass er nicht die Wahrheit sagt
- kann das Gesagte besser einschätzen
- ist erfolgreicher im Beruf und im Privaten Umfeld
Die Körpersprache
Die Körpersprache ist unsere erste und elementarste Sprache.
Mit ihr verleihen wir unseren verbalen Aussagen Nachdruck. Sie verrät aber auch
vieles über unser Gefühlsleben und wie wir zu unseren Mitmenschen stehen. Die
Aussagekraft der Körpersprache können Sie sich gezielt zunutze machen – im
Alltag wie auch im Berufsleben.
Zur Körpersprache gehören alle bewussten und
unbewussten Bewegungen, an denen einzelne oder mehrere Körperteile beteiligt
sind. Sie wird weitestgehend durch die Körperhaltung, die Mimik und die Gestik
bestimmt.
Nonverbale
Kommunikation
Neben dem gesprochenen Wort und dem geschriebenen Bericht, dem
gezeichneten Plan und dem gebauten Modell gibt es eine leider oft zu gering
beachtete, aber sehr direkte überzeugende Möglichkeit der Information: die
nonverbale Kommunikation. Ihre Bedeutung darf vor allem deshalb nicht
unterschätzt werden, weil sie subjektiv, unmittelbar und weitgehend
unbeeinflussbar ist.
Kommunikation basiert auf einer Sach- und einer Beziehungsebene. Die
Sachebene dient der Übermittlung konkreter Informationen und wird durch
Wortäusserungen gestaltet. Die Beziehungsebene hingegen wird durch Gefühle und
unsere emotionalen Verbindungen zu anderen Menschen bestimmt. Mit Hilfe der
Körpersprache bringen wir diese Gefühle zum Ausdruck. Ob wir unsere Kollegen
respektieren oder ob sie uns egal sind, ob wir Ihnen glauben oder misstrauen:
All diese Botschaften übermitteln wir mit unserer Körpersprache.
Nonverbale Signale
"Eine Viertelsekunde reicht, und der Mensch hat sein Vorurteil über
den Mitmenschen gefällt" (Der Spiegel 1999). Der Eindruck, den eine
unbekannte Person macht, hängt nur zu 10 % von dem ab, was sie sagt; d.h. der
Eindruck hängt zu 90 % von dem ab, was sie ohne Sprache durch Mimik, Gestik,
Haltung, Kleidung, Parfüm etc. vermittelt. Selbst wenn die Person besser bekannt
ist, bestimmen die nonverbalen Signale immer noch 60 % des Eindrucks.
Innerhalb eines Vortrags haben die einzelnen Elemente folgendes Gewicht:
55 % nonverbale Elemente
38 % paraverbale Elemente (Stimmlage)
7 % verbale Elemente (der eigentliche Inhalt)
Dies gilt es auch zu berücksichtigen bei Fachgesprächen, Vorstellungen
eines Projekts, Wortmeldungen, Diskursen, Seminaren, Konferenzen etc. Denn wenn
auf die nonverbalen Signale geachtet wird, kann man sich darauf einstellen,
Missverständnisse früher erkennen und ihnen vorbeugen, sich selbst bzw. die
Personen gegenüber beobachten.
Die Botschaft
Es ist unmöglich, nicht nonverbal zu kommunizieren!
Jede gesprochene Botschaft wird nicht nur begleitet von nonverbaler
Botschaft, sondern das nonverbale Signal eilt dem Wort voraus und spannt sofort
einen Hintergrund, Kontext, Interpretationsrahmen auf. Missverständnisse (und
ggf. auch Missstimmungen) entstehen dann nicht, wenn das Wort im Einklang mit
den nonverbalen Signalen steht, d.h. wenn die nonverbale Kommunikation mit der
verbalen übereinstimmt. Wenn dagegen ein Missverhältnis oder gar Widerspruch
zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation vorhanden ist, sind
Kommunikationsfehler quasi zwangsläufige Konsequenz.
Nur bei engen Beziehungen wird Sprache genutzt, um die Art der Beziehung
deutlich werden zu lassen. Bei allen mehr informellen Beziehungen dagegen
erlauben die "gesellschaftlichen Spielregeln" dies nicht. Hier
erfolgt die Botschaft hinsichtlich der Art der Beziehung fast ausschliesslich
auf der Basis nonverbaler Kommunikation, mit der Sympathie, Ablehnung,
Bewunderung, Abscheu, Aufmerksamkeit, Langeweile, Angst, Trauer etc.
ausgedrückt werden.
Die Bedeutung der nonverbalen Signale wäre weniger gravierend, wenn sie
ebenso leicht zu steuern wären wie das gesprochene Wort. Aber während z.B.
Lügen bei entsprechender Gewöhnung leicht von den Lippen gehen, ist das
"körperliche Lügen" praktisch unmöglich. Nonverbale Kommunikation ist
stärker von den schwerer kontrollierbaren Emotionen als vom kontrollierbaren
Bewusstsein gesteuert. Selbst gute Schauspieler - so genannte
Charakterdarsteller - überzeugen in ihren Rollen nicht deshalb, weil sie sich
gut verstellen können, sondern eher weil sie in der Lage sind, sich mit der
Rolle zu identifizieren, sich "hineinzuversetzen".
Deshalb ist es auch weniger Erfolg versprechend zu versuchen, die
nonverbalen Signale dem gesprochenen Wort anzupassen, als umgekehrt zu
versuchen, das zu sagen, von dem man wirklich überzeugt ist.
Ritualisierung
Um Körpersprache richtig - d.h. mit dem vom
"Sender" belegten Inhalt - interpretieren zu können, muss sie ebenso
wie die verbale Kommunikation "richtig" verstanden werden.
Insbesondere bei unterschiedlichen Kulturräumen und bei einer nicht bis
wenig ritualisierten Körpersprache sind Missverständnisse zwischen
"Sender" und "Empfänger" häufig. Dagegen erleichtert die
Ritualisierung das Verständnis und zahlreiche Elemente der Körpersprache
unterscheiden sich auch nicht zwischen Kulturräumen.
Ritualisiert sind beispielsweise folgende nonverbalen Aktionen:
- Grüßen durch Heben der Hand
- Drohen - aber auch Aufmerksamkeit heischend - durch den gestreckten Zeigefinger
- Achselzucken entsprechend dem Abwerfen einer Last
- Herausstrecken der Zunge als Symbol des Ausspuckens und damit des Abscheus
- Symbolische Unterwerfung steckt im Neigen des Kopfes, in der Verbeugung, dem Knicks bis hin zum bejahenden Nicken
Eine besondere Form der Ritualisierung ist die so genannte
Gebärdensprache, die im Grunde schon so stark fixiert ist, dass sie dem
Sprechen fast gleich kommt. Immerhin ist sie Gegensatz zu den Sprachen unseres
Sprachraums aber stärker wortorientiert bis ereignisorientiert, somit eher
ganzheitlich im Verständnis.
Körpersprache
Die Körpersprache wird als eigentliche nonverbale Kommunikation verstanden.
Sie hat folgende wesentlichen Einflussgrössen:
Kinästhetisches Element Berühren,
Streicheln, Schulterklopfen
Visuelles Element Winken,
Nicken, Augenaufschlag
Auditives Element Husten,
Räuspern, Zahnknirschen
Olfaktorisches Element Duften,
Schwitzen, Rauchen
Gustatorisches Element Küssen,
Lecken
Einflussgrössen
- Aussehen (Kleidung, Größe, Haarfarbe, Augenfarbe etc.)
- Geruch (Eigengeruch, Parfüm)
- Mimik (Gesichtsausdruck, Augenausdruck, Mundform)
- Kopfhaltung (Blickkontakt, Schiefe)
- Haltung und Bewegung der Hände (Gestik, Manipulationen)
- Stand (Körperneigung, Körperorientierung, Bewegungen, Beinhaltung)
- Sitzhaltung (Beinkreuzung, Winkel zwischen den Kommunizierenden)
Distanzen
Bei einer Kontaktaufnahme gehen die meisten Menschen (unseres Kulturraums)
nachweislich nicht enger als 1,20 m zusammen, was als "personale
Distanz" gekennzeichnet wird:
50 cm: intime Distanz
Intimität; innerhalb dieser Distanz werden nur
sehr vertraute Personen akzeptiert; ein Körperkontakt ist leicht; die
Interaktionspartner können sich riechen und Körperwärme fühlen; bei Verletzung
der intimen Distanz durch weniger Vertraute wird zumeist entweder versucht
auszuweichen und dadurch die Intimzone wieder herzustellen (Flucht) oder der
Körper stellt sich unbewusst auf eine Auseinandersetzung bis hin zum
körperlichen Kampf ein; ist beides nicht angebracht, dann wird versucht, den
Eindringling nicht wahrzunehmen (Anspannung, Vermeidung eines Blickkontakts
etc.)
0,5 bis 1,2 m: personale Distanz
Nahe Beziehung; Interaktionspartner können sich
noch berühren, aber nicht den Atem riechen; eine personale Distanz wird
zwischen Familienmitgliedern und gut bekannten Kollegen akzeptiert,
2,5 bis 3,5 m: soziale Distanz
Unpersönliche Beziehung für oberflächliche
Kontakte; üblich zwischen Bekannten, Kollegen, Kunden, Geschäftspartnern;
manchmal trennt ein Tisch die Interaktionspartner; etwas lautere
"offizielle" Stimme;
3,5 m und mehr: öffentliche Distanz
Öffentliche Anlässe; Gesellschaft, Unterricht,
Fernsehen
Der Beitrag, den diese unmittelbar mit Zuneigung bzw. Abneigung
verknüpften Distanzen auch zur Planung leisten, lässt sich beispielsweise in
der Strassenbahn, in Fussgängerzonen, Strassencafés beobachten.
Training
Der nonverbale Ausdruck lässt sich bei weitem nicht so leicht verstellen,
wie das gesprochene Wort. Daher kann sich ein introvertierter Mensch auch mit
viel Training kaum zu einem überzeugend extrovertierten, explosiven
Vortragenden oder Diskussionsteilnehmer wandeln. Dennoch: Mit Training können
Mimik, Gestik, Auftreten und die gesamte Rhetorik geschult werden. Bei
Vertrauen in die eigene Sache und das eigene Auftreten überträgt sich dieses
Vertrauen auch auf den Gegenüber. Dies führt zu Verständnis, zu Sympathie und
damit auch zu einer verbesserten Kommunikation.
Verbales und nonverbales stehen im Einklang.
Um die Signale des nonverbalen Kommunizierens speziell im Bereich
Rhetorik besser zu erkennen und zu üben dienen die folgenden Anmerkungen:
Ihre Überzeugung von der Sache zeigt sich z.B. an einer geraden Haltung
des Kopfes, während Ihr zurückgeworfener Kopf eher Distanz und Arroganz
signalisiert, ihr gesenkter eher Verlegenheit und Schuldbewusstsein. Wenn Sie
dem Gegenüber zuhören, dann merkt er es daran, dass Sie ihn ansehen statt die
Decke oder die Zimmerecke. Sind sie entspannt, dann ist es auch Ihre Mimik, und
ein Lächeln wird nicht zur Grimasse.
Unruhe und Unsicherheit wird oft mit den Händen abgeleitet - durch
Rollen der Krawatte, Drehen eines Rings, Zupfen am Ohr - also im Notfall besser
einen Zeigestock in die Hand nehmen.
Die Hände in den Hosentaschen wird als lässig bis gelangweilt
interpretiert, auf dem Rücken als abwartend bis passiv, in den Hüften als
aggressiv, gekreuzt vor der Brust als unzugänglich.
Mangelnde Körperspannung und hängende Schultern zeigen Resignation,
leichte Beugung nach hinten Starre und leichte Beugung nach vorne Betteln um
Anerkennung.
Am besten wirkt das Gewicht auf beiden Füßen gleichmäßig, am
ängstlichsten das ungezielte Hin und Her.
Überzeugendes Lügen ist in der nonverbalen Kommunikation auch mit viel
Training kaum zu lernen. Wer aber die Grundregeln nonverbaler Kommunikation
beherrscht, erkennt eigene Schwächen rechtzeitig und kann ihnen mit
entsprechender Übung dann durchaus entgegenwirken.
Über
die Körpersprache unsere Gefühle beeinflussen
Jeder Gedanke hat unmittelbar Auswirkungen auf unseren Körper. Hormone
werden ausgeschüttet, die Aktivität des Kreislaufsystems und unserer Drüsen
wird angeregt oder gedrosselt, unsere Motorik wird in Bewegung versetzt oder
verlangsamt. Gleichzeitig können wir aber auch umgekehrt durch unseren Körper
wieder Einfluss auf unser Denken und unser Gefühlsleben nehmen. Körper und
Seele beeinflussen sich immer gegenseitig. Wir wollen uns hier einmal näher
damit befassen, was Sie tun können, um sich über Ihren Körper in eine bessere
Stimmung zu versetzen.
Die Wechselwirkung zwischen Körper und Seele
Vielleicht waren Sie selbst schon einmal depressiv oder haben sich in
Gesellschaft eines depressiven Menschen befunden. An einem depressiven Menschen
können wir ganz genau beobachten, wie sich die Gefühlslage unmittelbar im
Körper niederschlägt. Ein depressiver Mensch redet schleppend, leise und
monoton. Sein gesamter Bewegungsablauf ist verlangsamt, seine Mimik ist wie
versteinert, sein Körper ist gebeugt. Er ist unfähig, Blickkontakt zu uns
aufzunehmen, sondern schaut durch uns hindurch oder auf den Boden. Seine
Energiereserven sind aufgebraucht, er lebt quasi wie auf Sparflamme.
Auf der anderen Seite haben Sie sich sicher auch schon einmal in einer euphorischen
Hochstimmung befunden: Sie hätten am liebsten die ganze Welt umarmt und einen
Luftsprung gemacht. Ihre Körperhaltung hat sich in dieser Situation automatisch
gestrafft. Sie sind aufrecht, erhobenen Hauptes umhergegangen. Ihre Stimme war
kräftig und bestimmt. Sie haben andere Menschen "angestrahlt" und
angelacht, Ihre Gestik war ausladend. Sie haben sich energiegeladen und
selbstbewusst gefühlt.
Ganz sicher haben Sie sich bewusst damals keinen Auftrag gegeben, Ihre
Körpersprache dergestalt zu verändern. Die Veränderungen in der Körpersprache
sind vollkommen automatisch abgelaufen. Und Ihre Körpersprache, zu der u.a. die
Mimik, Gestik, der Blickkontakt, die Körperhaltung, die Lautstärke und
Stimmodulation zählen, ändert sich fast immer automatisch und blitzschnell.
Ein kleines Experiment
Wenn ich Sie neugierig gemacht habe, können Sie sich jetzt in diesem
Moment einmal ganz bewusst auf Ihre Körpersprache konzentrieren.
Setzen Sie sich einmal so hin, als ob Sie eine sehr traurige Nachricht
erhalten hätten und ganz bedrückt seien - also Kopf nach unten, Brustkorb
einsinken lassen, Schultern hängen lassen, Mundwinkel nach unten fallenlassen.
Und spüren Sie, wie sich automatisch auch Ihre Stimmung ändert und Sie sich
belastet und hilflos fühlen.
Und nun in die andere Richtung: Richten Sie sich auf, Kopf nach oben,
Blickrichtung nach vorn, mit einem tiefen und kräftigen Atemzug den Brustkorb
emporatmen, ein Lächeln auf die Lippen legen. Und spüren Sie wiederum in Ihrem
Körper nach, was sich verändert. Fühlen Sie sich nicht schon ein ganz klein
wenig optimistischer und stärker? Sie können auch die Probe auf´s Exempel
machen und in dieser Körperhaltung versuchen, sich ein negatives Ereignis in
Erinnerung zu rufen. Ich behaupte, dass Ihnen dies sehr, sehr schwer fallen
wird oder gar unmöglich ist.
Wenn wir diesen Zusammenhängen weiterfolgen, kommen wir schließlich zu
psychosomatischen Krankheiten. Menschen, die grübeln, sich und ihre Zukunft
negativ sehen, sich von allem und jedem bedroht sehen, werden in ihrem Körper
ganz bestimmte Muskeln immer wieder aktivieren. Der Körper gerät in einen
chronischen Anspannungszustand. So rühren beispielsweise bei vielen Menschen
die Kopf- oder Nackenschmerzen daher, dass sie die Nackenmuskeln verkrampfen
und in eine chronische Fehlhaltung verfallen.
Bevor ich Ihnen einige Strategien geben werde, wie Sie Ihre Stimmung
beeinflussen können, hier noch ein Ergebnis aus der Forschung:
"Das Spiel der Gesichtsmuskulatur steuert die Gefühlslage", so
lautet das Ergebnis einer Untersuchung des Mannheimer Psychologen Fritz Strack.
Strack zeigte seinen Versuchspersonen Cartoons, wobei die eine Gruppe der
Versuchspersonen dabei einen Bleistift zwischen den Lippen hatte, die andere
einen Bleistift mit den Zähnen hielt. Nur diejenigen, die den Bleistift mit den
Zähnen hielten, fanden die Cartoons zum Lachen. Das Experiment zeigt: Menschen,
die eine freundliche Miene aufsetzen, erzeugen bei sich selbst eine gute Laune
und euphorische Gefühle. Die medizinische Erklärung hierfür ist: Wird der
Bleistift zwischen den Lippen gehalten, sind die Lachmuskeln blockiert, der
Blutfluss zum Gehirn ist gehemmt und die heitere Stimmung auslösenden
Botenstoffe werden nicht transportiert. Bei froher Miene fließt das Blut
ungehindert.
In den letzten Jahren gibt es auch immer mehr Erkenntnisse darüber, dass
depressive Menschen sich durch körperliche Bewegung von ihren Depressionen
befreien können. Im Grund genommen ist dies auch nichts anderes, als sich
entgegengesetzt seiner depressiven Gefühle zu verhalten, ein "so tun, als
ob man genügend Energie hätte".
Was Sie tun können,
um Ihr Wohlbefinden zu steigern
Wollen wir unsere negative Stimmung beeinflussen, dann können wir in
ganz unterschiedlichen Bereichen ansetzen: Wir können uns positive Gedanken
machen, wir können uns aber auch ganz bewusst in eine Körperhaltung begeben,
die zu einer eher positiven Stimmungslage passt. Auch Entspannungsübungen, wie
etwa die Progressive Muskelentspannung, setzen in diesem Bereich an.
Viele Menschen wenden an diesem Punkt ein: "Damit macht man sich
doch nur etwas vor, wenn man sich anders körperlich verhält, als man sich
fühlt. Das ist doch nur ein so tun, als ob ..." Sie haben recht, zunächst
fühlt sich das so an, als ob man sich etwas vorspielt, doch wird sich unsere Seele
mit der Zeit auf den Körper einstellen. Körper und Seele haben das Bestreben,
in Einklang zu kommen.
- Suchen Sie in Ihrer Erinnerung nach einem sehr positiven Erlebnis und stellen Sie sich dieses möglichst lebendig vor. Wie haben Sie sich gefühlt, wie war Ihre Mimik, Gestik und Körperhaltung? In welchem Tonfall haben Sie gesprochen? Ahmen Sie diese Körpersprache nach.
- Verändern Sie ganz
bewusst Ihre Körpersprache: die Körperhaltung, den Gesichtsausdruck,
Blickrichtung und die Atmung.
- Wenn Sie müde werden
wollen, lassen Sie die Schultern hängen, entspannen Sie Ihre Muskeln und sagen
Sie sich, dass Sie ganz müde sind.
- Wenn Sie aus Ihrem
niedergeschlagenen Zustand herauskommen und energiegeladen sein wollen, dann
stehen Sie aufrecht und gerade, heben Sie Ihren Kopf und richten Ihren Blick
geradeaus oder nach oben. Straffen Sie die Schultern und ziehen Sie sie ein
wenig nach hinten und atmen Sie tief und kräftig ein und aus.
- Die Devise heisst: Tun Sie so, als wären Sie schon in dem Gefühlszustand, den Sie anstreben. Dann werden Sie dieses Gefühl bekommen.
- Suchen Sie sich Filme und Literatur, die Sie zum Lachen bringen. Lächeln und Lachen setzen biologische Prozesse in Gang, die Sie veranlassen, sich besser zu fühlen.
Auf das Zusammenspiel zwischen Körper und Seele können
Sie sich verlassen. Es lohnt sich, ein wenig Mühe darauf zu verwenden. Sie
werden auf jeden Fall Ihr seelisches Wohlbefinden beeinflussen können, wenn Sie
immer einmal wieder bewusst Ihren Blick auf Ihre Körpersprache richten und sie in
die gewünschte Richtung verändern.
Ein Lächeln wirkt Wunder
Inkompetent und unsympathisch – so
urteilten Testpersonen in den USA über Oskar Lafontaine. Sie kannten weder ihn
noch seine Politik. Ihr Urteil fällten sie allein auf Grund von Fernsehbildern.
Menschen sind generell so, behauptet die Wissenschaft: In Sekundenschnelle
bilden Sie ihr Urteil über andere – im Zweifelsfall vertrauen sie der
Körpersprache mehr als dem gesprochenen Wort. Die Konsequenz für das
Berufsleben: Fachwissen ist gut – weiter kommt, wer sich gekonnt in Szene
setzt.
Der Mitarbeiter erscheint unangemeldet im Büro des Vorgesetzten, schiebt
Telefon und Computer-Tastatur auf dem Schreibtisch beiseite, um seine
Unterlagen auszubreiten – kein Wunder, dass sich der Boss angesichts dieser
Revierverletzung gegenüber den präsentierten Arbeitsergebnissen besonders
kritisch zeigt.
Die Bewerberin trippelt ins Zimmer, ihr Blick ist ausweichend,
sie starrt auf ihre Fingernägel – der Chef konstatiert Unsicherheit und
überlegt sich dreimal, ob er ihr die Abteilungsleitung wirklich übertragen
soll. Soft Skills gelten in der modernen Arbeitswelt als
Karrierevoraussetzungen schlechthin.
Eigenschaften wie Selbstbewusstsein oder
Kontaktfreudigkeit werden jedoch hauptsächlich über Körpersprache vermittelt.
Wer seine Karriere pushen will, sollte also den „bodytalk“ anderer verstehen
und den eigenen möglichst im Griff haben. Günter Seipp, Management-Trainer und
Experte in Sachen Körpersprache, verrät die geheimen Codes.
Auftreten
Auch winzige Signale des Körpers werden
von anderen – und sei es nur unbewusst – ganz genau registriert. Unversehens
und unbemerkt hat man eine positive Beziehung zum Gesprächspartner auf Dauer
verspielt. Günter Seipp, Experte in Sachen Körpersprache und professionelles
Auftreten, verrät, wie man Eigentore vermeidet.
Das Betreten eines Raumes
Wenn Sie einen Raum betreten, bleiben
Sie nicht im Türrahmen stehen, ähnlich wie es eine Katze am Waldrand tut, um
dann an der Grenze zwischen Wald und Flur entlang zu schleichen. Treten Sie
eher auf wie ein Elefant, der sofort mitten auf die Lichtung tritt und sich
umsieht. Wenn Sie beispielsweise ein Restaurant betreten, so bleiben Sie nur
kurz am Eingang, aber nicht im Eingang stehen, um sich zu orientieren. Gehen
Sie dann zielbewusst in die Mitte des Raumes. Dort überblicken Sie am besten,
wo ein freier Tisch ist, der Ihren Ansprüchen entspricht.
Auftreten im Job
Wenn Sie eine Rede halten sollen,
treten Sie mit festem Schritt vor und nicht mit kurzen, zögerlichen Schritten.
Wenn Sie eine höher gestellte Person
(Kunde, Chef) in seinem Büro besuchen, schließen Sie die Tür hinter sich und
treten einen Schritt von der Tür weg in den Raum hinein. Dort bleiben Sie kurz,
zirka drei bis fünf Sekunden stehen, um Blickkontakt mit der Person aufzunehmen
und um Ihren Respekt zu bezeugen. Auf die Aufforderung zur Annäherung betreten
Sie dann entschlossen den Raum und steuern den Ihnen zugewiesenen Sitzplatz an.
Distanzzonen/Intimzone
In Mitteleuropa beginnt die Intimzone
zirka 50 cm vor und endet 50 cm hinter einer Person – an der Seite ist die
Intimzone etwas kleiner. In diese Zone dürfen nur Personen mit einer besonderen
Erlaubnis eindringen.
Persönliche Distanzzone
Die persönliche Distanzzone beginnt am
Rande der Intimzone und reicht etwa 1 bis 1,5 Meter nach vorne und hinten. Zur
Seite ist die Distanz wiederum etwas geringer. In diesem Bereich führen wir persönliche
Gespräche, ohne uns bedrängt zu fühlen.
Öffentliche Distanzzone
Von der Grenze der persönlichen
Distanzzone bis zu einer Entfernung von zirka drei Metern nach vorne und hinten
erstreckt sich die öffentliche Distanzzone. In diesem Bereich nehmen wir andere
Personen wahr. Wenn wir sie ablehnen und nicht mit ihnen in Kontakt treten
wollen, fordern wir sie auf, diesen Bereich wieder zu verlassen. Andernfalls
gewähren wir ihnen anschliessend Zutritt in die persönliche Distanzzone.
Distanzbedürfnis wahren
Es ist extrem wichtig, das
Distanzbedürfnis anderer Menschen zu respektieren. Wer jemandem zu dicht „auf
die Pelle“ rückt, muss sich nicht wundern, wenn er sich unbeliebt macht. Das
unerlaubte Eindringen in die intime Distanzzone wird praktisch immer als
unerwünschte Grenzübertretung empfunden.
Kulturelle Unterschiede
In Südamerika sind die Distanzzonen
geringer ausgeprägt als in Mitteleuropa. In einem brasilianischen Reitclub
hatten derartige Missverständnisse zwischen Mitteleuropäern und Nordamerikanern
schmerzhafte Folgen: Ein Schreiner musste das Geländer einer Veranda erhöhen, weil
immer wieder Nordamerikaner und Nordeuropäer rücklings hinunter gestürzt waren.
Ihre südamerikanischen Pferdefreunde hatten den üblichen „nordischen“
Gesprächsabstand von einer Armlänge nicht eingehalten, und die Gäste hatten
sich unbewusst bedroht gefühlt. Da sie Schritt um Schritt zurückwichen und die
Südländer nachrückten, hatte dies fatale Folgen.
Ähnlich problematisch können
Begegnungen zwischen kühlen Engländern, die Berührungen praktisch nie zulassen,
und Männern aus Puerto Rico sein. Ein puerto-ricanischer Mann wird seinen Gesprächspartner,
wie bei Beobachtungen gezählt wurde, wohlmöglich 180-mal pro Stunde berühren. Für
den Briten genau 180-mal zu oft. Der Engländer wird dem Puerto-Ricaner mit
Sicherheit homosexuelle Absichten unterstellen.
Standpunkt
Auf den Standpunkt kommt
es an
„Stehen kann doch jeder“, mag sich der
Laie denken. Doch was sich so einfach anhört, ist häufig genug die größte
Hürde, um die Zuhörerschaft für sich zu gewinnen. Ein schlechter Redner gibt
den Zuhörern keine Chance, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Da wird
herumgezappelt, nervös in den Unterlagen genestelt oder, noch schlimmer, in
einer Art Hospitalismus von einem auf das andere Bein getreten, so dass der
Oberkörper im Takt von rechts nach links und wieder zurück wippt.
Den richtigen Standpunkt einnehmen
Schreiten Sie zu Ihrem Standort. Hetzen
Sie nicht. Schlendern Sie aber auch nicht, als ob sie kein Ziel haben und
planlos einen Schaufensterbummel machen. Richten Sie einen offenen Blick in die
Runde, und sammeln Sie in dieser Phase die Blicke Ihrer Zuhörer. Mit selbstbewusstem
Schritt und offenem Blick sorgen Sie für die nötige Aufmerksamkeit. Bleiben Sie
ruhig und aufrecht stehen – „machen Sie sich groß„.
Sie müssen geradezu mit
Ihrem Standpunkt verwachsen, wenn Sie ein Thema vorstellen. Während Sie Ihre
Argumente vorbringen, müssen Sie absolut fest an einem Platz stehen bleiben –
wie ein Sportschütze unmittelbar vor dem Schuss. Wer an wichtigen Stellen eines
Vortrags „körperlich herumeiert“, dem wird man unterstellen, er habe seine
Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen. Kritische Zuhörer werden viel Energie
darauf verwenden, Ihre Thesen zu widerlegen.
Gesprächsphasen unterstützen
In der klassischen Rhetorik führen wir
übrigens den Zuhörer auch argumentativ zu unserem Standpunkt: Wir wählen eine
Einleitung, die Aufmerksamkeit erzeugt, und stellen das Thema vor. Danach erst
legen wir unsere eigene Meinung dar. Im Anschluss versuchen wir, unsere Ansicht
so zu untermauern, dass der Zuhörer die inhaltliche Essenz unserer Rede mit
nach Hause nimmt. Physisch müssen wir diese Gesprächsphasen aktiv unterstützen.
Alles, was den Zuhörer von unseren wichtigsten Thesen ablenken könnte, ist zu
vermeiden. Nachdem Sie mit Ihrer Schlussbemerkung den Ihnen gebührenden Applaus
herausgelockt haben, bleiben Sie noch einige Zeit an Ihrem Standpunkt. Zeigen
Sie Ihrem Publikum, dass Sie die Zustimmung genießen und auch annehmen können.
Niemand applaudiert gerne einer leeren Bühne. Wenn Sie sich zu schnell von
Ihrem Platz verabschieden, so wird dies als Unsicherheit gewertet. Sie mindern
damit Ihren bis dahin glänzenden Auftritt!
Gestik
Höhe der Hände
Für die Wirkung der Gestik ist
entscheidend, in welcher Höhe sich die Hände befinden. Alle Gesten, die sich
unterhalb der Taille abspielen, werden als negative Aussagen gewertet; Gesten
in Höhe der Taille werden als neutral und oberhalb als positiv gewertet.
Sichtbarkeit der Hände
Daneben ist ein wichtiges Kriterium die
Sichtbarkeit der Hände. Versteckte Hände – in den Hosentaschen oder hinter dem
Rücken – werden immer als negativ empfunden. Sind die Hände zu sehen, so ist es
wichtig, häufig freundlich zeigende und öffnende Gesten zu benutzen.
Negative Gesten und Aussagen
Schließende Gesten – Mauerbildung durch
überkreuzende Arme vor der Brust etwa oder Zeigen des Handrückens statt der
Handfläche – werden als negativ empfunden. Entschuldigungsgesten – wie
Schulterzucken mit Aufdrehen der Hände unterhalb der Taille –werden als
Hilflosigkeit und Unterwerfung gedeutet.
Auch wenn Sie das Verhalten einer
dritten Person, die nicht am Gespräch beteiligt ist, entschuldigen wollen,
sollten Sie solche Gesten nicht benutzen. Denn die negative Gestik wird mit
Ihnen verbunden und nicht mit der dritten Person. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie
überzeugen wollen, sollten Sie negative Aussagen möglichst vermeiden.
Lässt sich ein negativer Ausdruck nicht
umgehen, beispielsweise, weil Sie einen Begriff Ihres argumentativen Gegners
aufgreifen, so sollten Sie ihn auf keinen Fall durch eine negative Gestik verstärken.
Es entsteht sonst ein stark negativ geprägter Gesamteindruck, und die negative
Gestik wird mit Ihrer Person verbunden.
Im Gegensatz zu den negativen Aussagen
müssen Sie positive Aussagen (Ihre Argumente und allgemein positive Ausdrücke,
wie beispielsweise Erfolg, Glück etc.) durch positive – öffnende und harmonische
– Gesten verstärken.
Da wir alle von dem Glaubenssatz „Man
lobt sich nicht selbst“ geprägt sind, neigt unser Unterbewusstsein dazu,
negative Aussagen körpersprachlich zu verstärken und positive Aussagen maximal neutral
zu unterstützen. Die Unterstützung negativer Aussagen in der Gestik ist am schwersten
zu unterdrücken. Auch wenn es uns in puncto Körperhaltung gelingt, aufrecht und
gerade zu stehen – oft verraten uns die Hände und vor allem die so genannten
„Hand-Hals-Gesten“.
Hand-Hals-Gesten
Grundsätzlich wird die Gestik oberhalb
der Taille positiv gewertet. Davon ausgenommen sind jedoch die so genannten
„Hand-Hals-Gesten“ – sie wirken negativ! Die Hand greift häufig dann zum Hals, wenn
sie eigentlich ins Gesicht fassen will, an die Nase oder auf den Mund. Beides
sind extrem negative Gesten (siehe Tabelle). Häufig wird dem Sprechenden,
während er die Hand hebt, bewusst, dass die Gestik ihn verraten könnte. Dann
wird schnell noch die Richtung geändert – so, dass die Hand zum Hals greift.
Vorsicht ist geboten, wenn sich einer Ihrer Zuhörer, während Sie reden, ans Ohrläppchen
greift. Dies ist eine Bestrafungsgeste.
Sie können nicht davon ausgehen, dass
der Zuhörer Ihnen wohlgesonnen ist und dass Ihre Argumente ihn überzeugt haben.
Bevor Sie beginnen, eine positive Gestik zu üben, sollten zunächst lernen, eine
negative Gestik zu vermeiden!
Mimik
Ein Lächeln wirkt Wunder
Erstaunlich ist, dass unsere Mimik
nicht nur andere, sondern auch uns selbst beeinflusst: Versuchspersonen mussten
mimisch ein Lachen „produzieren“, indem Sie sich einen Bleistift zwischen die
Zähne steckten. Danach fanden Sie Comics viel komischer als andere, die den
Stift – einen traurigen Flunsch ziehend – nur mit den Lippen halten durften.
Wer viel lacht, hat also nicht nur eine positive Ausstrahlung auf seine
Umgebung, sondern auch die Chance glücklicher zu sein, als jemand der mit
traurigem Gesicht durch die Gegend schleicht.
Echtes und falsches Lächeln
Personen mit schiefen „Lächeln“ werden
gemieden. Das echte Lächeln ist meist von hochgezogenen Wangen, kleinen
Hautverdickungen und Fältchen unter den Augen (Krähenfüße) sowie dem Senken der
Augenbrauen begleitet. Beim vorgetäuschten Lächeln sind die Muskeln rund um die
Augen nicht aktiv. Oft bricht ein falsches Lächeln abrupt ab oder verschwindet
stufenweise vom Gesicht.
Was der Mund verrät
Mit einem schmollenden Mund werden Sie
niemanden überzeugen. Der Schmollmund ist darauf ausgerichtet, dass der andere
ein schlechtes Gewissen bekommt. Steht der Gesprächspartner in einer engen
emotionalen Verbindung zu dem Schmollenden, soll er so dazu bewegt werden,
seine Position aufzugeben. Für emotional enge Beziehungen mag diese Technik
eine Zeit lang erfolgversprechend sein.
In einem öffentlichen Auftritt ist der
Schmollmund ebenso zu vermeiden wie die spielerisch herausgestreckte Zunge.
Ebenso wie das schiefe Lächeln wirkt ein schiefer „Mund“ wenig glaubwürdig.
Wird sogar nur ein Mundwinkel angehoben, so signalisiert diese Mimik immer auch
Zynismus, Arroganz oder ein Überlegenheitsgefühl.
Die Signale der Augen
Die wichtigsten – und am leichtesten zu
interpretierenden – Signale werden von den Augen gesendet. Ein freundlicher
offener Blick stimmt den Zuhörer positiv. Wer den anderen „keines Blickes
würdigt“, wird als arrogant und überheblich eingeschätzt. Um Menschen von
unseren Argumenten zu überzeugen, müssen wir ihnen durch einen offenen Blick
der Augen Zugang zu unserer Seele verschaffen. Doch Vorsicht: Wer zu lange und
zu intensiv sein Gegenüber fixiert, wird schnell als bedrohlich und
angriffslustig angesehen. Während der Argumentation sollte der Redner
versuchen, einen Blick der Neugierde aufzusetzen.
Er signalisiert damit die
Neugierde auf die Reaktion des Zuhörers. Das Auditorium kann sich häufig dieser
Aufforderung tatsächlich nicht entziehen und signalisiert, wie es über das
Gehörte denkt. Gute Redner schaffen es, über ihre positive Ausstrahlung und die
Aufforderung zur Zustimmung, die Zuhörerschaft in ihren Bann zu ziehen.
Unterschiedliche Personen –
unterschiedliche Bedeutung
Nicht immer hat das Mienenspiel eine
eindeutige Bedeutung – es kommt darauf an, an welcher Person es beobachtet
wird. Mit einem Augenzwinkern am Ende eines Argumentes gibt ein Redner zu verstehen,
dass seine Aussage mehrdeutig ist. Er macht den Zuhörer zum Verbündeten,
signalisiert also Vertrautheit. Das Augenzwinkern des Zuhörers signalisiert
hingegen die Frage „Erzählst Du mir auch wirklich die ganze Wahrheit?“.
Die Zuhörerschaft zeigt Ablehnung durch
ein Naserümpfen bei zusammengekniffenen Augen und geschlossenem Mund. Der Blick
nimmt Abstand. Das Naserümpfen ist immer ein extrem negatives Signal. Als
Redner können Sie durch das Naserümpfen zwar ebenfalls auf Ihr Missfallen
hinweisen. Sie haben dann aber das Problem, dass Sie mit einer negativen Mimik
in der Erinnerung Ihrer Zuhörer bleiben. Wenn man längst vergessen hat, was Sie
gesagt haben, wird man sich immer noch daran erinnern, welches Bild Sie
abgegeben haben.
Der Körper lügt nicht
Nonverbales Verhalten läuft zu einem
großen Teil auf der unbewussten Ebene ab. Genaugenommen ist die Körpersprache
unsere „Gefühlssprache“. Wir verstehen ihre Signale oft intuitiv, können
mit ihr aber auch schwerer lügen als mit Worten. Die Körpersprache ist
verräterisch. Wer genau hinsieht, kann die wahren Absichten seines Gegenübers
durchschauen. Folgende Beispiele verdeutlichen dies:
Körperhaltung
Das Dechiffrieren der nonverbalen
Botschaften verlangt Übung – selbst professionelle Trainer sind sich bei ihren
Interpretationen nicht immer einig. Es gibt kulturelle Unterschiede,
Unterschiede zwischen Männern und Frauen, Kindern und Erwachsenen. In der
Körpersprache manifestieren sich Status, Rolle und Erfahrungen einer Person. Um
keine falschen Schlüsse zu ziehen, sollten alle körpersprachlichen Signale
zusammen ein stimmiges Bild ergeben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen