Dienstag, 7. Mai 2013

Körpersprache


Persönlichkeitsentwicklung führt zu mehr Lebensqualität, Erfolg und Begeisterung.

Sich in der Körpersprache aus zu kennen ist ein Schritt zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung.

Erfolgreiche Körpersprache kann man lernen! 


"Was wir sind, sind wir durch unseren Körper. Der Körper ist der Handschuh der Seele, seine Sprache das Wort des Herzens. Alle inneren Bewegungen, Gefühle, Emotionen und Wünsche drücken sich durch unseren Körper aus."

  
Körpersprache – unsere Erste Sprache

Täglich benutzen wir sie, und das seit Beginn unseres Lebens. Sie ist unser elementarstes Kommunikationsmittel, und doch schöpfen wir bei weitem nicht alle ihre Möglichkeiten aus. Die Körpersprache.

Wenn man die Körpersprache versteht:
  • weiss man wie man selber auf andere wirkt
  • versteht sich und andere besser
  • weiss welche Signale der Gesprächspartner verraten, dass er nicht die Wahrheit sagt
  • kann das Gesagte besser einschätzen
  • ist erfolgreicher im Beruf und im Privaten Umfeld


 Die Körpersprache

Die Körpersprache ist unsere erste und elementarste Sprache. Mit ihr verleihen wir unseren verbalen Aussagen Nachdruck. Sie verrät aber auch vieles über unser Gefühlsleben und wie wir zu unseren Mitmenschen stehen. Die Aussagekraft der Körpersprache können Sie sich gezielt zunutze machen – im Alltag wie auch im Berufsleben.

Zur Körpersprache gehören alle bewussten und unbewussten Bewegungen, an denen einzelne oder mehrere Körperteile beteiligt sind. Sie wird weitestgehend durch die Körperhaltung, die Mimik und die Gestik bestimmt.

Nonverbale Kommunikation

Neben dem gesprochenen Wort und dem geschriebenen Bericht, dem gezeichneten Plan und dem gebauten Modell gibt es eine leider oft zu gering beachtete, aber sehr direkte überzeugende Möglichkeit der Information: die nonverbale Kommunikation. Ihre Bedeutung darf vor allem deshalb nicht unterschätzt werden, weil sie subjektiv, unmittelbar und weitgehend unbeeinflussbar ist.
Kommunikation basiert auf einer Sach- und einer Beziehungsebene. Die Sachebene dient der Übermittlung konkreter Informationen und wird durch Wortäusserungen gestaltet. Die Beziehungsebene hingegen wird durch Gefühle und unsere emotionalen Verbindungen zu anderen Menschen bestimmt. Mit Hilfe der Körpersprache bringen wir diese Gefühle zum Ausdruck. Ob wir unsere Kollegen respektieren oder ob sie uns egal sind, ob wir Ihnen glauben oder misstrauen: All diese Botschaften übermitteln wir mit unserer Körpersprache.

Nonverbale Signale

"Eine Viertelsekunde reicht, und der Mensch hat sein Vorurteil über den Mitmenschen gefällt" (Der Spiegel 1999). Der Eindruck, den eine unbekannte Person macht, hängt nur zu 10 % von dem ab, was sie sagt; d.h. der Eindruck hängt zu 90 % von dem ab, was sie ohne Sprache durch Mimik, Gestik, Haltung, Kleidung, Parfüm etc. vermittelt. Selbst wenn die Person besser bekannt ist, bestimmen die nonverbalen Signale immer noch 60 % des Eindrucks.
Innerhalb eines Vortrags haben die einzelnen Elemente folgendes Gewicht:

 55 % nonverbale Elemente
 38 % paraverbale Elemente (Stimmlage)
   7 % verbale Elemente (der eigentliche Inhalt)

Dies gilt es auch zu berücksichtigen bei Fachgesprächen, Vorstellungen eines Projekts, Wortmeldungen, Diskursen, Seminaren, Konferenzen etc. Denn wenn auf die nonverbalen Signale geachtet wird, kann man sich darauf einstellen, Missverständnisse früher erkennen und ihnen vorbeugen, sich selbst bzw. die Personen gegenüber beobachten. 

Die Botschaft

Es ist unmöglich, nicht nonverbal zu kommunizieren!

Jede gesprochene Botschaft wird nicht nur begleitet von nonverbaler Botschaft, sondern das nonverbale Signal eilt dem Wort voraus und spannt sofort einen Hintergrund, Kontext, Interpretationsrahmen auf. Missverständnisse (und ggf. auch Missstimmungen) entstehen dann nicht, wenn das Wort im Einklang mit den nonverbalen Signalen steht, d.h. wenn die nonverbale Kommunikation mit der verbalen übereinstimmt. Wenn dagegen ein Missverhältnis oder gar Widerspruch zwischen verbaler und nonverbaler Kommunikation vorhanden ist, sind Kommunikationsfehler quasi zwangsläufige Konsequenz.

Nur bei engen Beziehungen wird Sprache genutzt, um die Art der Beziehung deutlich werden zu lassen. Bei allen mehr informellen Beziehungen dagegen erlauben die "gesellschaftlichen Spielregeln" dies nicht. Hier erfolgt die Botschaft hinsichtlich der Art der Beziehung fast ausschliesslich auf der Basis nonverbaler Kommunikation, mit der Sympathie, Ablehnung, Bewunderung, Abscheu, Aufmerksamkeit, Langeweile, Angst, Trauer etc. ausgedrückt werden.

Die Bedeutung der nonverbalen Signale wäre weniger gravierend, wenn sie ebenso leicht zu steuern wären wie das gesprochene Wort. Aber während z.B. Lügen bei entsprechender Gewöhnung leicht von den Lippen gehen, ist das "körperliche Lügen" praktisch unmöglich. Nonverbale Kommunikation ist stärker von den schwerer kontrollierbaren Emotionen als vom kontrollierbaren Bewusstsein gesteuert. Selbst gute Schauspieler - so genannte Charakterdarsteller - überzeugen in ihren Rollen nicht deshalb, weil sie sich gut verstellen können, sondern eher weil sie in der Lage sind, sich mit der Rolle zu identifizieren, sich "hineinzuversetzen".

Deshalb ist es auch weniger Erfolg versprechend zu versuchen, die nonverbalen Signale dem gesprochenen Wort anzupassen, als umgekehrt zu versuchen, das zu sagen, von dem man wirklich überzeugt ist.

Ritualisierung

Um Körpersprache richtig - d.h. mit dem vom "Sender" belegten Inhalt - interpretieren zu können, muss sie ebenso wie die verbale Kommunikation "richtig" verstanden werden.

Insbesondere bei unterschiedlichen Kulturräumen und bei einer nicht bis wenig ritualisierten Körpersprache sind Missverständnisse zwischen "Sender" und "Empfänger" häufig. Dagegen erleichtert die Ritualisierung das Verständnis und zahlreiche Elemente der Körpersprache unterscheiden sich auch nicht zwischen Kulturräumen.

Ritualisiert sind beispielsweise folgende nonverbalen Aktionen:
  • Grüßen durch Heben der Hand
  • Drohen - aber auch Aufmerksamkeit heischend - durch den gestreckten Zeigefinger
  • Achselzucken entsprechend dem Abwerfen einer Last
  • Herausstrecken der Zunge als Symbol des Ausspuckens und damit des Abscheus
  • Symbolische Unterwerfung steckt im Neigen des Kopfes, in der Verbeugung, dem Knicks bis hin zum bejahenden Nicken

Eine besondere Form der Ritualisierung ist die so genannte Gebärdensprache, die im Grunde schon so stark fixiert ist, dass sie dem Sprechen fast gleich kommt. Immerhin ist sie Gegensatz zu den Sprachen unseres Sprachraums aber stärker wortorientiert bis ereignisorientiert, somit eher ganzheitlich im Verständnis.

Körpersprache

Die Körpersprache wird als eigentliche nonverbale Kommunikation verstanden. Sie hat folgende wesentlichen Einflussgrössen:

Kinästhetisches Element                    Berühren, Streicheln, Schulterklopfen
Visuelles Element                             Winken, Nicken, Augenaufschlag
Auditives Element                             Husten, Räuspern, Zahnknirschen
Olfaktorisches Element                      Duften, Schwitzen, Rauchen
Gustatorisches Element                     Küssen, Lecken

Einflussgrössen

  • Aussehen (Kleidung, Größe, Haarfarbe, Augenfarbe etc.)
  • Geruch (Eigengeruch, Parfüm)
  • Mimik (Gesichtsausdruck, Augenausdruck, Mundform)
  • Kopfhaltung (Blickkontakt, Schiefe)
  • Haltung und Bewegung der Hände (Gestik, Manipulationen)
  • Stand (Körperneigung, Körperorientierung, Bewegungen, Beinhaltung)
  • Sitzhaltung (Beinkreuzung, Winkel zwischen den Kommunizierenden)
Distanzen

Bei einer Kontaktaufnahme gehen die meisten Menschen (unseres Kulturraums) nachweislich nicht enger als 1,20 m zusammen, was als "personale Distanz" gekennzeichnet wird:

50 cm: intime Distanz
Intimität; innerhalb dieser Distanz werden nur sehr vertraute Personen akzeptiert; ein Körperkontakt ist leicht; die Interaktionspartner können sich riechen und Körperwärme fühlen; bei Verletzung der intimen Distanz durch weniger Vertraute wird zumeist entweder versucht auszuweichen und dadurch die Intimzone wieder herzustellen (Flucht) oder der Körper stellt sich unbewusst auf eine Auseinandersetzung bis hin zum körperlichen Kampf ein; ist beides nicht angebracht, dann wird versucht, den Eindringling nicht wahrzunehmen (Anspannung, Vermeidung eines Blickkontakts etc.)

0,5 bis 1,2 m: personale Distanz
Nahe Beziehung; Interaktionspartner können sich noch berühren, aber nicht den Atem riechen; eine personale Distanz wird zwischen Familienmitgliedern und gut bekannten Kollegen akzeptiert,

2,5 bis 3,5 m: soziale Distanz
Unpersönliche Beziehung für oberflächliche Kontakte; üblich zwischen Bekannten, Kollegen, Kunden, Geschäftspartnern; manchmal trennt ein Tisch die Interaktionspartner; etwas lautere "offizielle" Stimme;

3,5 m und mehr: öffentliche Distanz
Öffentliche Anlässe; Gesellschaft, Unterricht, Fernsehen

Der Beitrag, den diese unmittelbar mit Zuneigung bzw. Abneigung verknüpften Distanzen auch zur Planung leisten, lässt sich beispielsweise in der Strassenbahn, in Fussgängerzonen, Strassencafés beobachten.

Training

Der nonverbale Ausdruck lässt sich bei weitem nicht so leicht verstellen, wie das gesprochene Wort. Daher kann sich ein introvertierter Mensch auch mit viel Training kaum zu einem überzeugend extrovertierten, explosiven Vortragenden oder Diskussionsteilnehmer wandeln. Dennoch: Mit Training können Mimik, Gestik, Auftreten und die gesamte Rhetorik geschult werden. Bei Vertrauen in die eigene Sache und das eigene Auftreten überträgt sich dieses Vertrauen auch auf den Gegenüber. Dies führt zu Verständnis, zu Sympathie und damit auch zu einer verbesserten Kommunikation.

Verbales und nonverbales stehen im Einklang.
Um die Signale des nonverbalen Kommunizierens speziell im Bereich Rhetorik besser zu erkennen und zu üben dienen die folgenden Anmerkungen:

Ihre Überzeugung von der Sache zeigt sich z.B. an einer geraden Haltung des Kopfes, während Ihr zurückgeworfener Kopf eher Distanz und Arroganz signalisiert, ihr gesenkter eher Verlegenheit und Schuldbewusstsein. Wenn Sie dem Gegenüber zuhören, dann merkt er es daran, dass Sie ihn ansehen statt die Decke oder die Zimmerecke. Sind sie entspannt, dann ist es auch Ihre Mimik, und ein Lächeln wird nicht zur Grimasse.

Unruhe und Unsicherheit wird oft mit den Händen abgeleitet - durch Rollen der Krawatte, Drehen eines Rings, Zupfen am Ohr - also im Notfall besser einen Zeigestock in die Hand nehmen.

Die Hände in den Hosentaschen wird als lässig bis gelangweilt interpretiert, auf dem Rücken als abwartend bis passiv, in den Hüften als aggressiv, gekreuzt vor der Brust als unzugänglich.

Mangelnde Körperspannung und hängende Schultern zeigen Resignation, leichte Beugung nach hinten Starre und leichte Beugung nach vorne Betteln um Anerkennung.

Am besten wirkt das Gewicht auf beiden Füßen gleichmäßig, am ängstlichsten das ungezielte Hin und Her.
Überzeugendes Lügen ist in der nonverbalen Kommunikation auch mit viel Training kaum zu lernen. Wer aber die Grundregeln nonverbaler Kommunikation beherrscht, erkennt eigene Schwächen rechtzeitig und kann ihnen mit entsprechender Übung dann durchaus entgegenwirken.


Über die Körpersprache unsere Gefühle beeinflussen


Jeder Gedanke hat unmittelbar Auswirkungen auf unseren Körper. Hormone werden ausgeschüttet, die Aktivität des Kreislaufsystems und unserer Drüsen wird angeregt oder gedrosselt, unsere Motorik wird in Bewegung versetzt oder verlangsamt. Gleichzeitig können wir aber auch umgekehrt durch unseren Körper wieder Einfluss auf unser Denken und unser Gefühlsleben nehmen. Körper und Seele beeinflussen sich immer gegenseitig. Wir wollen uns hier einmal näher damit befassen, was Sie tun können, um sich über Ihren Körper in eine bessere Stimmung zu versetzen.

Die Wechselwirkung zwischen Körper und Seele

Vielleicht waren Sie selbst schon einmal depressiv oder haben sich in Gesellschaft eines depressiven Menschen befunden. An einem depressiven Menschen können wir ganz genau beobachten, wie sich die Gefühlslage unmittelbar im Körper niederschlägt. Ein depressiver Mensch redet schleppend, leise und monoton. Sein gesamter Bewegungsablauf ist verlangsamt, seine Mimik ist wie versteinert, sein Körper ist gebeugt. Er ist unfähig, Blickkontakt zu uns aufzunehmen, sondern schaut durch uns hindurch oder auf den Boden. Seine Energiereserven sind aufgebraucht, er lebt quasi wie auf Sparflamme.

Auf der anderen Seite haben Sie sich sicher auch schon einmal in einer euphorischen Hochstimmung befunden: Sie hätten am liebsten die ganze Welt umarmt und einen Luftsprung gemacht. Ihre Körperhaltung hat sich in dieser Situation automatisch gestrafft. Sie sind aufrecht, erhobenen Hauptes umhergegangen. Ihre Stimme war kräftig und bestimmt. Sie haben andere Menschen "angestrahlt" und angelacht, Ihre Gestik war ausladend. Sie haben sich energiegeladen und selbstbewusst gefühlt.


Ganz sicher haben Sie sich bewusst damals keinen Auftrag gegeben, Ihre Körpersprache dergestalt zu verändern. Die Veränderungen in der Körpersprache sind vollkommen automatisch abgelaufen. Und Ihre Körpersprache, zu der u.a. die Mimik, Gestik, der Blickkontakt, die Körperhaltung, die Lautstärke und Stimmodulation zählen, ändert sich fast immer automatisch und blitzschnell.


Ein kleines Experiment

Wenn ich Sie neugierig gemacht habe, können Sie sich jetzt in diesem Moment einmal ganz bewusst auf Ihre Körpersprache konzentrieren.

Setzen Sie sich einmal so hin, als ob Sie eine sehr traurige Nachricht erhalten hätten und ganz bedrückt seien - also Kopf nach unten, Brustkorb einsinken lassen, Schultern hängen lassen, Mundwinkel nach unten fallenlassen. Und spüren Sie, wie sich automatisch auch Ihre Stimmung ändert und Sie sich belastet und hilflos fühlen.

Und nun in die andere Richtung: Richten Sie sich auf, Kopf nach oben, Blickrichtung nach vorn, mit einem tiefen und kräftigen Atemzug den Brustkorb emporatmen, ein Lächeln auf die Lippen legen. Und spüren Sie wiederum in Ihrem Körper nach, was sich verändert. Fühlen Sie sich nicht schon ein ganz klein wenig optimistischer und stärker? Sie können auch die Probe auf´s Exempel machen und in dieser Körperhaltung versuchen, sich ein negatives Ereignis in Erinnerung zu rufen. Ich behaupte, dass Ihnen dies sehr, sehr schwer fallen wird oder gar unmöglich ist.

Wenn wir diesen Zusammenhängen weiterfolgen, kommen wir schließlich zu psychosomatischen Krankheiten. Menschen, die grübeln, sich und ihre Zukunft negativ sehen, sich von allem und jedem bedroht sehen, werden in ihrem Körper ganz bestimmte Muskeln immer wieder aktivieren. Der Körper gerät in einen chronischen Anspannungszustand. So rühren beispielsweise bei vielen Menschen die Kopf- oder Nackenschmerzen daher, dass sie die Nackenmuskeln verkrampfen und in eine chronische Fehlhaltung verfallen.

Bevor ich Ihnen einige Strategien geben werde, wie Sie Ihre Stimmung beeinflussen können, hier noch ein Ergebnis aus der Forschung:

"Das Spiel der Gesichtsmuskulatur steuert die Gefühlslage", so lautet das Ergebnis einer Untersuchung des Mannheimer Psychologen Fritz Strack. Strack zeigte seinen Versuchspersonen Cartoons, wobei die eine Gruppe der Versuchspersonen dabei einen Bleistift zwischen den Lippen hatte, die andere einen Bleistift mit den Zähnen hielt. Nur diejenigen, die den Bleistift mit den Zähnen hielten, fanden die Cartoons zum Lachen. Das Experiment zeigt: Menschen, die eine freundliche Miene aufsetzen, erzeugen bei sich selbst eine gute Laune und euphorische Gefühle. Die medizinische Erklärung hierfür ist: Wird der Bleistift zwischen den Lippen gehalten, sind die Lachmuskeln blockiert, der Blutfluss zum Gehirn ist gehemmt und die heitere Stimmung auslösenden Botenstoffe werden nicht transportiert. Bei froher Miene fließt das Blut ungehindert.

In den letzten Jahren gibt es auch immer mehr Erkenntnisse darüber, dass depressive Menschen sich durch körperliche Bewegung von ihren Depressionen befreien können. Im Grund genommen ist dies auch nichts anderes, als sich entgegengesetzt seiner depressiven Gefühle zu verhalten, ein "so tun, als ob man genügend Energie hätte".


Was Sie tun können, um Ihr Wohlbefinden zu steigern

Wollen wir unsere negative Stimmung beeinflussen, dann können wir in ganz unterschiedlichen Bereichen ansetzen: Wir können uns positive Gedanken machen, wir können uns aber auch ganz bewusst in eine Körperhaltung begeben, die zu einer eher positiven Stimmungslage passt. Auch Entspannungsübungen, wie etwa die Progressive Muskelentspannung, setzen in diesem Bereich an.

Viele Menschen wenden an diesem Punkt ein: "Damit macht man sich doch nur etwas vor, wenn man sich anders körperlich verhält, als man sich fühlt. Das ist doch nur ein so tun, als ob ..." Sie haben recht, zunächst fühlt sich das so an, als ob man sich etwas vorspielt, doch wird sich unsere Seele mit der Zeit auf den Körper einstellen. Körper und Seele haben das Bestreben, in Einklang zu kommen.

  • Suchen Sie in Ihrer Erinnerung nach einem sehr positiven Erlebnis und stellen Sie sich dieses möglichst lebendig vor. Wie haben Sie sich gefühlt, wie war Ihre Mimik, Gestik und Körperhaltung? In welchem Tonfall haben Sie gesprochen? Ahmen Sie diese Körpersprache nach.
  • Verändern Sie ganz bewusst Ihre Körpersprache: die Körperhaltung, den Gesichtsausdruck, Blickrichtung und die Atmung.
-  Wenn Sie müde werden wollen, lassen Sie die Schultern hängen, entspannen Sie Ihre Muskeln und sagen Sie sich, dass Sie ganz müde sind.

-  Wenn Sie aus Ihrem niedergeschlagenen Zustand herauskommen und energiegeladen sein wollen, dann stehen Sie aufrecht und gerade, heben Sie Ihren Kopf und richten Ihren Blick geradeaus oder nach oben. Straffen Sie die Schultern und ziehen Sie sie ein wenig nach hinten und atmen Sie tief und kräftig ein und aus.

  • Die Devise heisst: Tun Sie so, als wären Sie schon in dem Gefühlszustand, den Sie anstreben. Dann werden Sie dieses Gefühl bekommen. 
  • Suchen Sie sich Filme und Literatur, die Sie zum Lachen bringen. Lächeln und Lachen setzen biologische Prozesse in Gang, die Sie veranlassen, sich besser zu fühlen.
Auf das Zusammenspiel zwischen Körper und Seele können Sie sich verlassen. Es lohnt sich, ein wenig Mühe darauf zu verwenden. Sie werden auf jeden Fall Ihr seelisches Wohlbefinden beeinflussen können, wenn Sie immer einmal wieder bewusst Ihren Blick auf Ihre Körpersprache richten und sie in die gewünschte Richtung verändern.

Ein Lächeln wirkt Wunder

Inkompetent und unsympathisch – so urteilten Testpersonen in den USA über Oskar Lafontaine. Sie kannten weder ihn noch seine Politik. Ihr Urteil fällten sie allein auf Grund von Fernsehbildern. 

Menschen sind generell so, behauptet die Wissenschaft: In Sekundenschnelle bilden Sie ihr Urteil über andere – im Zweifelsfall vertrauen sie der Körpersprache mehr als dem gesprochenen Wort. Die Konsequenz für das Berufsleben: Fachwissen ist gut – weiter kommt, wer sich gekonnt in Szene setzt. 

Der Mitarbeiter erscheint unangemeldet im Büro des Vorgesetzten, schiebt Telefon und Computer-Tastatur auf dem Schreibtisch beiseite, um seine Unterlagen auszubreiten – kein Wunder, dass sich der Boss angesichts dieser Revierverletzung gegenüber den präsentierten Arbeitsergebnissen besonders kritisch zeigt. 

Die Bewerberin trippelt ins Zimmer, ihr Blick ist ausweichend, sie starrt auf ihre Fingernägel – der Chef konstatiert Unsicherheit und überlegt sich dreimal, ob er ihr die Abteilungsleitung wirklich übertragen soll. Soft Skills gelten in der modernen Arbeitswelt als Karrierevoraussetzungen schlechthin. 

Eigenschaften wie Selbstbewusstsein oder Kontaktfreudigkeit werden jedoch hauptsächlich über Körpersprache vermittelt. Wer seine Karriere pushen will, sollte also den „bodytalk“ anderer verstehen und den eigenen möglichst im Griff haben. Günter Seipp, Management-Trainer und Experte in Sachen Körpersprache, verrät die geheimen Codes.

Auftreten

Auch winzige Signale des Körpers werden von anderen – und sei es nur unbewusst – ganz genau registriert. Unversehens und unbemerkt hat man eine positive Beziehung zum Gesprächspartner auf Dauer verspielt. Günter Seipp, Experte in Sachen Körpersprache und professionelles Auftreten, verrät, wie man Eigentore vermeidet.

Das Betreten eines Raumes

Wenn Sie einen Raum betreten, bleiben Sie nicht im Türrahmen stehen, ähnlich wie es eine Katze am Waldrand tut, um dann an der Grenze zwischen Wald und Flur entlang zu schleichen. Treten Sie eher auf wie ein Elefant, der sofort mitten auf die Lichtung tritt und sich umsieht. Wenn Sie beispielsweise ein Restaurant betreten, so bleiben Sie nur kurz am Eingang, aber nicht im Eingang stehen, um sich zu orientieren. Gehen Sie dann zielbewusst in die Mitte des Raumes. Dort überblicken Sie am besten, wo ein freier Tisch ist, der Ihren Ansprüchen entspricht.

Auftreten im Job

Wenn Sie eine Rede halten sollen, treten Sie mit festem Schritt vor und nicht mit kurzen, zögerlichen Schritten.

Wenn Sie eine höher gestellte Person (Kunde, Chef) in seinem Büro besuchen, schließen Sie die Tür hinter sich und treten einen Schritt von der Tür weg in den Raum hinein. Dort bleiben Sie kurz, zirka drei bis fünf Sekunden stehen, um Blickkontakt mit der Person aufzunehmen und um Ihren Respekt zu bezeugen. Auf die Aufforderung zur Annäherung betreten Sie dann entschlossen den Raum und steuern den Ihnen zugewiesenen Sitzplatz an.

Distanzzonen/Intimzone

In Mitteleuropa beginnt die Intimzone zirka 50 cm vor und endet 50 cm hinter einer Person – an der Seite ist die Intimzone etwas kleiner. In diese Zone dürfen nur Personen mit einer besonderen Erlaubnis eindringen.

Persönliche Distanzzone

Die persönliche Distanzzone beginnt am Rande der Intimzone und reicht etwa 1 bis 1,5 Meter nach vorne und hinten. Zur Seite ist die Distanz wiederum etwas geringer. In diesem Bereich führen wir persönliche Gespräche, ohne uns bedrängt zu fühlen.

Öffentliche Distanzzone

Von der Grenze der persönlichen Distanzzone bis zu einer Entfernung von zirka drei Metern nach vorne und hinten erstreckt sich die öffentliche Distanzzone. In diesem Bereich nehmen wir andere Personen wahr. Wenn wir sie ablehnen und nicht mit ihnen in Kontakt treten wollen, fordern wir sie auf, diesen Bereich wieder zu verlassen. Andernfalls gewähren wir ihnen anschliessend Zutritt in die persönliche Distanzzone.

Distanzbedürfnis wahren

Es ist extrem wichtig, das Distanzbedürfnis anderer Menschen zu respektieren. Wer jemandem zu dicht „auf die Pelle“ rückt, muss sich nicht wundern, wenn er sich unbeliebt macht. Das unerlaubte Eindringen in die intime Distanzzone wird praktisch immer als unerwünschte Grenzübertretung empfunden.

Kulturelle Unterschiede

In Südamerika sind die Distanzzonen geringer ausgeprägt als in Mitteleuropa. In einem brasilianischen Reitclub hatten derartige Missverständnisse zwischen Mitteleuropäern und Nordamerikanern schmerzhafte Folgen: Ein Schreiner musste das Geländer einer Veranda erhöhen, weil immer wieder Nordamerikaner und Nordeuropäer rücklings hinunter gestürzt waren. 

Ihre südamerikanischen Pferdefreunde hatten den üblichen „nordischen“ Gesprächsabstand von einer Armlänge nicht eingehalten, und die Gäste hatten sich unbewusst bedroht gefühlt. Da sie Schritt um Schritt zurückwichen und die Südländer nachrückten, hatte dies fatale Folgen. 

Ähnlich problematisch können Begegnungen zwischen kühlen Engländern, die Berührungen praktisch nie zulassen, und Männern aus Puerto Rico sein. Ein puerto-ricanischer Mann wird seinen Gesprächspartner, wie bei Beobachtungen gezählt wurde, wohlmöglich 180-mal pro Stunde berühren. Für den Briten genau 180-mal zu oft. Der Engländer wird dem Puerto-Ricaner mit Sicherheit homosexuelle Absichten unterstellen.


Standpunkt

Auf den Standpunkt kommt es an

„Stehen kann doch jeder“, mag sich der Laie denken. Doch was sich so einfach anhört, ist häufig genug die größte Hürde, um die Zuhörerschaft für sich zu gewinnen. Ein schlechter Redner gibt den Zuhörern keine Chance, sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Da wird herumgezappelt, nervös in den Unterlagen genestelt oder, noch schlimmer, in einer Art Hospitalismus von einem auf das andere Bein getreten, so dass der Oberkörper im Takt von rechts nach links und wieder zurück wippt.

Den richtigen Standpunkt einnehmen

Schreiten Sie zu Ihrem Standort. Hetzen Sie nicht. Schlendern Sie aber auch nicht, als ob sie kein Ziel haben und planlos einen Schaufensterbummel machen. Richten Sie einen offenen Blick in die Runde, und sammeln Sie in dieser Phase die Blicke Ihrer Zuhörer. Mit selbstbewusstem Schritt und offenem Blick sorgen Sie für die nötige Aufmerksamkeit. Bleiben Sie ruhig und aufrecht stehen – „machen Sie sich groß„. 

Sie müssen geradezu mit Ihrem Standpunkt verwachsen, wenn Sie ein Thema vorstellen. Während Sie Ihre Argumente vorbringen, müssen Sie absolut fest an einem Platz stehen bleiben – wie ein Sportschütze unmittelbar vor dem Schuss. Wer an wichtigen Stellen eines Vortrags „körperlich herumeiert“, dem wird man unterstellen, er habe seine Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen. Kritische Zuhörer werden viel Energie darauf verwenden, Ihre Thesen zu widerlegen.

Gesprächsphasen unterstützen

In der klassischen Rhetorik führen wir übrigens den Zuhörer auch argumentativ zu unserem Standpunkt: Wir wählen eine Einleitung, die Aufmerksamkeit erzeugt, und stellen das Thema vor. Danach erst legen wir unsere eigene Meinung dar. Im Anschluss versuchen wir, unsere Ansicht so zu untermauern, dass der Zuhörer die inhaltliche Essenz unserer Rede mit nach Hause nimmt. Physisch müssen wir diese Gesprächsphasen aktiv unterstützen. 

Alles, was den Zuhörer von unseren wichtigsten Thesen ablenken könnte, ist zu vermeiden. Nachdem Sie mit Ihrer Schlussbemerkung den Ihnen gebührenden Applaus herausgelockt haben, bleiben Sie noch einige Zeit an Ihrem Standpunkt. Zeigen Sie Ihrem Publikum, dass Sie die Zustimmung genießen und auch annehmen können. Niemand applaudiert gerne einer leeren Bühne. Wenn Sie sich zu schnell von Ihrem Platz verabschieden, so wird dies als Unsicherheit gewertet. Sie mindern damit Ihren bis dahin glänzenden Auftritt!

Gestik

Höhe der Hände

Für die Wirkung der Gestik ist entscheidend, in welcher Höhe sich die Hände befinden. Alle Gesten, die sich unterhalb der Taille abspielen, werden als negative Aussagen gewertet; Gesten in Höhe der Taille werden als neutral und oberhalb als positiv gewertet.

Sichtbarkeit der Hände

Daneben ist ein wichtiges Kriterium die Sichtbarkeit der Hände. Versteckte Hände – in den Hosentaschen oder hinter dem Rücken – werden immer als negativ empfunden. Sind die Hände zu sehen, so ist es wichtig, häufig freundlich zeigende und öffnende Gesten zu benutzen.

Negative Gesten und Aussagen

Schließende Gesten – Mauerbildung durch überkreuzende Arme vor der Brust etwa oder Zeigen des Handrückens statt der Handfläche – werden als negativ empfunden. Entschuldigungsgesten – wie Schulterzucken mit Aufdrehen der Hände unterhalb der Taille –werden als Hilflosigkeit und Unterwerfung gedeutet. 

Auch wenn Sie das Verhalten einer dritten Person, die nicht am Gespräch beteiligt ist, entschuldigen wollen, sollten Sie solche Gesten nicht benutzen. Denn die negative Gestik wird mit Ihnen verbunden und nicht mit der dritten Person. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie überzeugen wollen, sollten Sie negative Aussagen möglichst vermeiden.

Lässt sich ein negativer Ausdruck nicht umgehen, beispielsweise, weil Sie einen Begriff Ihres argumentativen Gegners aufgreifen, so sollten Sie ihn auf keinen Fall durch eine negative Gestik verstärken. Es entsteht sonst ein stark negativ geprägter Gesamteindruck, und die negative Gestik wird mit Ihrer Person verbunden.
Positive Gesten und Aussagen

Im Gegensatz zu den negativen Aussagen müssen Sie positive Aussagen (Ihre Argumente und allgemein positive Ausdrücke, wie beispielsweise Erfolg, Glück etc.) durch positive – öffnende und harmonische – Gesten verstärken.

Da wir alle von dem Glaubenssatz „Man lobt sich nicht selbst“ geprägt sind, neigt unser Unterbewusstsein dazu, negative Aussagen körpersprachlich zu verstärken und positive Aussagen maximal neutral zu unterstützen. Die Unterstützung negativer Aussagen in der Gestik ist am schwersten zu unterdrücken. Auch wenn es uns in puncto Körperhaltung gelingt, aufrecht und gerade zu stehen – oft verraten uns die Hände und vor allem die so genannten „Hand-Hals-Gesten“.

Hand-Hals-Gesten

Grundsätzlich wird die Gestik oberhalb der Taille positiv gewertet. Davon ausgenommen sind jedoch die so genannten „Hand-Hals-Gesten“ – sie wirken negativ! Die Hand greift häufig dann zum Hals, wenn sie eigentlich ins Gesicht fassen will, an die Nase oder auf den Mund. Beides sind extrem negative Gesten (siehe Tabelle). Häufig wird dem Sprechenden, während er die Hand hebt, bewusst, dass die Gestik ihn verraten könnte. Dann wird schnell noch die Richtung geändert – so, dass die Hand zum Hals greift. Vorsicht ist geboten, wenn sich einer Ihrer Zuhörer, während Sie reden, ans Ohrläppchen greift. Dies ist eine Bestrafungsgeste. 

Sie können nicht davon ausgehen, dass der Zuhörer Ihnen wohlgesonnen ist und dass Ihre Argumente ihn überzeugt haben. Bevor Sie beginnen, eine positive Gestik zu üben, sollten zunächst lernen, eine negative Gestik zu vermeiden!

Mimik

Ein Lächeln wirkt Wunder

Erstaunlich ist, dass unsere Mimik nicht nur andere, sondern auch uns selbst beeinflusst: Versuchspersonen mussten mimisch ein Lachen „produzieren“, indem Sie sich einen Bleistift zwischen die Zähne steckten. Danach fanden Sie Comics viel komischer als andere, die den Stift – einen traurigen Flunsch ziehend – nur mit den Lippen halten durften. Wer viel lacht, hat also nicht nur eine positive Ausstrahlung auf seine Umgebung, sondern auch die Chance glücklicher zu sein, als jemand der mit traurigem Gesicht durch die Gegend schleicht.

Echtes und falsches Lächeln

Personen mit schiefen „Lächeln“ werden gemieden. Das echte Lächeln ist meist von hochgezogenen Wangen, kleinen Hautverdickungen und Fältchen unter den Augen (Krähenfüße) sowie dem Senken der Augenbrauen begleitet. Beim vorgetäuschten Lächeln sind die Muskeln rund um die Augen nicht aktiv. Oft bricht ein falsches Lächeln abrupt ab oder verschwindet stufenweise vom Gesicht.

Was der Mund verrät

Mit einem schmollenden Mund werden Sie niemanden überzeugen. Der Schmollmund ist darauf ausgerichtet, dass der andere ein schlechtes Gewissen bekommt. Steht der Gesprächspartner in einer engen emotionalen Verbindung zu dem Schmollenden, soll er so dazu bewegt werden, seine Position aufzugeben. Für emotional enge Beziehungen mag diese Technik eine Zeit lang erfolgversprechend sein. 

In einem öffentlichen Auftritt ist der Schmollmund ebenso zu vermeiden wie die spielerisch herausgestreckte Zunge. Ebenso wie das schiefe Lächeln wirkt ein schiefer „Mund“ wenig glaubwürdig. Wird sogar nur ein Mundwinkel angehoben, so signalisiert diese Mimik immer auch Zynismus, Arroganz oder ein Überlegenheitsgefühl.

Die Signale der Augen

Die wichtigsten – und am leichtesten zu interpretierenden – Signale werden von den Augen gesendet. Ein freundlicher offener Blick stimmt den Zuhörer positiv. Wer den anderen „keines Blickes würdigt“, wird als arrogant und überheblich eingeschätzt. Um Menschen von unseren Argumenten zu überzeugen, müssen wir ihnen durch einen offenen Blick der Augen Zugang zu unserer Seele verschaffen. Doch Vorsicht: Wer zu lange und zu intensiv sein Gegenüber fixiert, wird schnell als bedrohlich und angriffslustig angesehen. Während der Argumentation sollte der Redner versuchen, einen Blick der Neugierde aufzusetzen. 

Er signalisiert damit die Neugierde auf die Reaktion des Zuhörers. Das Auditorium kann sich häufig dieser Aufforderung tatsächlich nicht entziehen und signalisiert, wie es über das Gehörte denkt. Gute Redner schaffen es, über ihre positive Ausstrahlung und die Aufforderung zur Zustimmung, die Zuhörerschaft in ihren Bann zu ziehen.

Unterschiedliche Personen – unterschiedliche Bedeutung

Nicht immer hat das Mienenspiel eine eindeutige Bedeutung – es kommt darauf an, an welcher Person es beobachtet wird. Mit einem Augenzwinkern am Ende eines Argumentes gibt ein Redner zu verstehen, dass seine Aussage mehrdeutig ist. Er macht den Zuhörer zum Verbündeten, signalisiert also Vertrautheit. Das Augenzwinkern des Zuhörers signalisiert hingegen die Frage „Erzählst Du mir auch wirklich die ganze Wahrheit?“.

Die Zuhörerschaft zeigt Ablehnung durch ein Naserümpfen bei zusammengekniffenen Augen und geschlossenem Mund. Der Blick nimmt Abstand. Das Naserümpfen ist immer ein extrem negatives Signal. Als Redner können Sie durch das Naserümpfen zwar ebenfalls auf Ihr Missfallen hinweisen. Sie haben dann aber das Problem, dass Sie mit einer negativen Mimik in der Erinnerung Ihrer Zuhörer bleiben. Wenn man längst vergessen hat, was Sie gesagt haben, wird man sich immer noch daran erinnern, welches Bild Sie abgegeben haben.

Der Körper lügt nicht

Nonverbales Verhalten läuft zu einem großen Teil auf der unbewussten Ebene ab. Genaugenommen ist die Körpersprache unsere „Gefühlssprache“. Wir verstehen ihre Signale oft intuitiv, können mit ihr aber auch schwerer lügen als mit Worten. Die Körpersprache ist verräterisch. Wer genau hinsieht, kann die wahren Absichten seines Gegenübers durchschauen. Folgende Beispiele verdeutlichen dies:

Körperhaltung

Das Dechiffrieren der nonverbalen Botschaften verlangt Übung – selbst professionelle Trainer sind sich bei ihren Interpretationen nicht immer einig. Es gibt kulturelle Unterschiede, Unterschiede zwischen Männern und Frauen, Kindern und Erwachsenen. In der Körpersprache manifestieren sich Status, Rolle und Erfahrungen einer Person. Um keine falschen Schlüsse zu ziehen, sollten alle körpersprachlichen Signale zusammen ein stimmiges Bild ergeben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen