Dienstag, 20. August 2013

Psychosomatik


Es ist ein Irrtum, Körper und Seele getrennt zu betrachten. Krankheiten sind psychosomatischer Natur. Das Wort Psychosomatik beinhaltet Psyche, das Wort für Seele und Soma, aus dem altgriechischen und bedeutet Körper.



Kennst du nicht auch die Situation, in denen du die Aufregung verspürst, vor einer einer wichtigen Prüfung, eine bedeutende Entscheidung, und hast schon dadurch körperliche Reaktionen erlebt wie das die Hände feucht werden, der Magen verrückt spielt oder das Herz schneller pocht? Das sind Beispiele psychosomatischer Reaktionen in unserem Alltag.



Auch in unserer Sprache entdecken wir Hinweise auf psychosomatische Reaktionen. "Auf den Magen schlagen", "an die Nieren gehen", sich etwas zu Herzen nehmen", die Hosen voll haben", "die Galle läuft über", "etwas bereitet Kopfzerbrechen", "einen Kloss im Hals haben", "ein gebrochenes Herz haben" oder "die Sprache verschlagen".



Foto: lichtkunst.73/pixelio.de
Der Körper versucht uns auf etwas aufmerksam zu machen, was nicht mehr im Gleichgewicht ist. Die Selle nützt also diese Schwachstelle im Körper um uns eine Botschaft zu übermitteln und ist somit als Freund und nicht als Feind zu verstehen.


Die Psychosomatik bezeichnet das Wechselspiel zwischen körperlichen und seelischen Vorgänge. Dies muss nicht zwingend krankhaft sein. Eine psychosomatische Reaktionsweise kann durchaus eine gesunde und normale Form des Erlebens sein; jedes Gefühl führt zu körperlichen Reaktionen und jede körperliche Reaktion löst wiederum bestimmte Gefühle aus.

Bei den "psychosomatischen Krankheiten" verstehen wir eine krankhafte unausgeglichene Form von Körper-Seele Beziehung. Das Zusammenwirken von körperlichen und seelischen Faktoren, welche zur Entstehung/Verlauf einer Krankheit beitragen oder sie sogar auslösen.

Diese Erkenntnis ist nicht neu. Die Wissenschaft zur Psychosomatik ist knapp
und gut 100 Jahre alt. Doch der Ursprung geht weit zurück ins 10. Jhd. v. Chr. Schon Salomon wusste "Ein fröhliches Herz bringt gute Besserung, aber ein zerschlagener Geist vertrocknet das Gebein." Spr. 17,22

Auch Hippokrates von Kos (460-370 v. Chr.), der berühmteste Arzt des Altertums, schrieb der Psyche eine Bedeutung bei der Entstehung von Krankheiten zu. Nahezu alle Epochen der abendländischen Geschichten berichten Verhältnisse von Körper und Seele im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit.

Diese Gedanken waren bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein selbstverständlicher Bestandteil der Medizin.

Seelische Konflikte werden in körperliche Symptome umgewandelt, denn es wird versucht eine Lösung zu finden, um peinliche oder unangenehme Gefühle, die mit dem Bewusstsein unverträglich sind, zu vermeiden.

Sigmund Freud (1856 - 1939), weltbekannter Begründer der Psychoanalyse, drückte es folgendermassen aus: " Psychische Erregung, die nicht adäquat verarbeitet oder abgeführt werden kann, springt in ein Körperteil, wird also umgewandelt". So entwickelt sich ein körperliches Symptom aus einem psychischem Konflikt. Das körperliche Symptom wird zum Ersatz der Sprache. Die Umwandlung hat nur ein Ziel, einen Konflikt scheinbar zu lösen und seelischen Schmerz zu ersparen.

Heute ist "psychosomatisch" nicht nur Ursache-Wirkung im Zusammenhang Körper-Seele, sondern es ist eine Wechselwirkung zwischen Körper, Psyche und Umwelt. Dieses ganzheitliche Krankheitsverständnis berücksichtigt alle biologische, psychologischen und sozialen Ebenen.

Teilen wir die psychsomatischen Erkrankungen mal ein.

Psychosomatosen
Dass sind körperliche Reaktionen auf anhaltende vegetative Spannungen. Bei diesen Krankheiten lassen sich Organveränderung nachweisen wie Magengeschwüre, Asthma, Schilddrüsenüberfunktion.

Konversionsneurosen

Bei diesen sind keine Organveränderungen vorhanden. Ursache sind immer unbewusste seelische Konflikte, die in der körperlichen Symptomatik symbolisch zum Ausdruck kommen. Es handelt sich dabei meist um motorische oder sensorische Funktionsstörungen wie Lähmungen, Unfähigkeit zu stehen oder zu gehen, Gefühlsstörungen.

Somatoforme Störungen
(psychovegetative Störung, funktionelles Syndrom, vegetative Dystonie)

Dass sind Krankheiten, bei denen die Betroffenen über anhaltende körperliche Beschwerden berichten, für die aber keine körperlichen Ursachen gefunden werden können. Es lassen sich keine organischen Veränderungen feststellen. Die Ursache sind unverarbeitete psychische Konflikte, die einem nicht bewusst sind. Auslösende Faktoren können Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, sozialer Abstieg, Existenzangst, Stress, Liebe, familiäre Sorgen ecc. sein. Am häufigsten werden Schmerzen und Allgemeinsymptome, wie Müdigkeit und Erschöpfung berichtet. An dieser Störung leiden die meisten. 


Psychosomatische krankhafte Erscheinungen

Diese Krankheitszeichen, wenn sie länger oder wiederholt auftreten, können auf eine psychosomatische Krankheit hinweisen:

  • Erkrankung des Verdauungstrakts (Reizdarmsyndrom)
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bluthochdruck)
  • Erkrankung der Atemwege (Asthma)
  • Erkrankungen mit Beteiligung des Immunsystems (Allergien)
  • Beschwerden im Bereich des Bewegungsapparats (Glieder- und Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Nacken- und Schulterschmerzen)
  • Beschwerden im Unterleib/Genitalbereich
  • Stoffwechselstörung (Diabetes)
  • Hautexzeme (Neurodermitis)
weitere häufige Symptome sind:
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Ohrgeräusche
aber auch bestimmte Essgewohnheiten sind Ausdruck psychosomatischer Zusammenhänge wie Übergewicht, Bulimie, Magersucht.

Die Diagnose muss immer durch einen Arzt festgestellt werden durch ein Anamnesegespräch.

So ein Gespräch braucht Zeit und sollte ungestört durchgeführt werden. Bei Fragen nach psychischen Problemen und Konflikten muss man davon ausgehen, dass diese dem Patienten nicht immer bewusst sind. Bei psychosomatischer Erkrankungen werden Symptome ja gerade deshalb gebildet, damit Konflikte nicht bewusst werden.

Zitate

"Willst du den Körper heilen, musst du zuerst die Seele heilen." Platon

"Magengeschwüre bekommt man nicht von dem, was man isst, man bekommt sie von dem, wovon man aufgefressen wird." Mary Mortley Montagu

"Gib Worte deinem Schmerz: Gram, der nicht spricht, presst das beladene Herz, bis dass es bricht." William Shakespeare

Hier einige Krankheitssymptome und die möglichen Ursachen. Dies dient als Denkanstoss um mal darüber nach zudenken. Die Aufzählung ist nicht abschliessend und stellt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

Abszess
gärende Gedanken an Verletzungen, Kränkung und Rache

Addisonsche Krankheit (s. Nebennierenprobleme)
bedenkliche emotionale Unterernährung. Wut gegen sich selbst.

After
Entlastungsstation. Müllabladeplatz

- Abszess
Wut auf das, was du nicht loslassen willst.

- Blutung
Wut und Enttäuschung

- Fistel
Unvollständige Abgabe von Müll. Festhalten an Müll der Vergangenheit

- Hämorrhoiden
Angst vor dem Tödlichen. Wut auf die Vergangenheit. Furcht los zulassen. Fühlt sich belastet.

- Jucken
Schuldgefühle über Vergangenes. Reue

- Schmerz
Schuldgefühl. Wunsch nach Bestrafung. Gefühl, nicht gut genug zu sein.

Akne
sich selbst nicht annehmen. Sich selbst nicht mögen.

Alkoholismus
"was solls?" Gefühl von Sinnlosigkeit, Schuld, Unzulänglichkeit. Selbstablehnung.

Allergien (s. Heuschnupfen)
Gegen wen bist du allergisch? Leugnest deine Kraft.

Anämie
"Ja- aber" Haltung. Mangel an Freude. Angst vor dem Leben. Fühlt sich nicht gut genug.

Angst
Kein Vertrauen in den Fluss und Fortgang des Lebens.

Apathie
Widerstand gegen Empfindungen. Selbstabtötung, Angst.

Appetit
-zu viel
Angst. Braucht Schutz. Verurteilt Gefühle.

-zu wenig (s. Magersucht)
Angst. Schützt sich. Traut dem Leben nicht.

Arme
stehen für Fähigkeit und Vermögen, die Erfahrungen des Lebens festzuhalten.

Arterien
transportieren die Lebensfreude.

Arteriosklerose:
Widerstand, Spannung, sture Engstirnigkeit, weigert sich das Gute im Leben zu sehen.

Arthritis (s.Gelenke)
Fühlt sich ungeliebt, Kritiksucht, Groll

Arthritis deformans
Tiefe Kritik an der Autorität. Fühlt sich sehr ausgenützt.

Asthma
Erstickende Liebe. Unfähigkeit, für sich selbst zu atmen. Fühlt sich erdrückt, unterdrücktes Weinen.

Augen
stehen für die Fähigkeit, deutlich die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu sehen.

Augenprobleme
Du magst nicht, was du in deinem Leben siehst.

-Bindehautentzündung
Wut und Enttäuschung über das, was du im Leben siehst.

-Gerstenkorn
Betrachtet das Leben durch zornige Augen. Wütend über jemandem.

-grauer Star
Unfähigkeit, freudig vorauszublicken. Dunkle Zukunft.

-grüner Star
Starre Unversöhnlichkeit. Druck lang bestehender Verletzheit. Alles ist zuviel.

-Hornhautentzündung
Äusserste Wut. Starkes Verlangen zu schlagen, was oder wen du siehst.

-bei Kindern
 Will nicht mitansehen, was in der Familie geschieht.

-Trockenheit
Zornige Augen, weigern sich, mit Liebe zu sehen. Würden eher sterben als vergeben. Gehässig.

Bandscheibenvorfall
Fühlt sich vom Leben im Stich gelassen. Unentschlossenheit.

Bandwurm
Starker Glaube, unrein und Opfer geworden zu sein. Hilflos angesichts der scheinbaren Haltung anderer.

Bauchkrämpfe
Angst. Bringt den weiteren Fortgang zum Stillstand.

Bauchspeicheldrüse
Steht für die Süße des Lebens.

-Entzündung
Ablehnung. Wut und Enttäuschung, weil das Leben seine süße Seite verloren zu haben scheint.

Beine
tragen uns durchs Leben

Blasenprobleme (-entzündung)
Ängstlichkeit. Hält fest an alten Vorstellungen. Angst loszulassen. "stocksauer".

Blähungen
Zupacken. Angst. Unverdaute Vorstellungen.

Blinddarmentzündung
Angst. Angst vor dem Leben. Den Fluss des Guten blockieren.


Blutdruck
-hoch
Lange bestehendes ungelöstes emotionales Problem

-niedrig
Zu wenig Liebe als Kind. Defätismus. "Was solls? Es wird ohnehin nicht gehen."

Bronchitis s. Atemwegserkrankungen
"Enzündete" familiäre Umgebung. Streiten und Schreien. Manchmal auch Schweigen.

Bruch (Hernie)
Bruch in Beziehungen. Spannung, Belastung, unkorrekter Ausdruck schöpferischer Kraft.

Brust
steht für Bemuttern, Nähren und Nahrung.

Brustprobleme
Weigerung das Selbst zu nähren. Stellt alle anderen an die erste Stelle.

Bulimie
Hoffnungsloses Entsetzen. Verweifeltes Hineinstopfen und Abführen von Selbsthass.

Diabetes (Hyperglykämie, Zuckerkrankheit)
Sehnsucht nach dem, was gewesen sein könnte. Großes Bedürfnis nach Kontrolle. Tiefer Kummer. Das Leben hat nichts Süßes mehr.

Dickdarm
-verschleimt
Abgelagerte Reste alter, wirrer Gedanken verstopfen den Ausscheidungsweg. Schwelgen im klebrigem Schlamm der Vergangenheit.

Durchfall
Angst. Ablehnung. Entgleisung.

Ellbogen s. Gelenk
Steht für den Richtungswechsel und das Annehmen neuer Erfahrungen

Erbrechen
Heftige Abwehr von Vorstellungen. Angst vor Neuem.

Erkältungen s. Atemwegserkrankungen
Zuviel auf einmal. Verwirrung. Unordnung im Denken. Kleine Verletzungen. Überzeugung wie "Ich bekomme jeden Winter 3 Erkältungen".

Ermüdung
Widerstand, Langeweile. Mangelnde Liebe für das, was man tut.

Fett s. Übergewicht
Überempfindlichkeit. Steht oft für Angst und zeigt ein Bedürfnis nach Schutz. Angst kann auch die Maske einer verborgenen Wut und starker Vergebungsunwilligkeit sein.

-Arme
Wut, Liebe vorenthalten zu bekommen

-Bauch
Wut, Nahrung / Unterstützung vorenthalten zu bekommen.

- Hüften
Hartnäckige Wut auf die Eltern

- Oberschenkel
Massive Wut aus der Kindheit

Fieber
Wut, aufgezehrt werden.

Fieberbläschen s. Herpes simplex
Schwärende Worte des Zorns und Angst, sie auszusprechen.

Finger
stehen für die Einzelheiten im Leben.

- arthritisch
Wunsch zu betrafen. Vorwurf Fühlt sich schikaniert.

- Daumen
steht für Intellekt und Sorgen.

- kleiner Finger
steht für Familie und Rollenspiel.

- Mittelfinger
steht für Wut und Sexualität

- Ringfinger
steht für Vereinigung und Trauer

- Zeigefinger
steht für Ego und Angst

Flüssigkeitsansamlungen 
Was fürchtest Du zu verlieren?

Fussprobleme
Angst vor der Zukunft und vor dem Voranschreiten im Leben.

-Ballen entzündet
Fehlende Freude in der Begegnung mit den Erfahrungen des Lebens

-Fusspilz
Enttäuschung, nicht akzeptiert zu werden. Unfähig, leichten Schrittes voranzugehen.

Gallensteine
Verbitterung. Harte Gedanken. Verdammen. Stolz.

Gangrän
Krankmachendes Denken. Freude wird in vergiftenden Gedanken ertränkt.

Gastritis s. Magenprobleme
anhaltende Ungewißheit. Schlimme Befürchtungen.

Gelenke s. Arthritis, Ellbogen, Knie, Schulter
stehen für Richtungsänderungen im Leben und für die Leichtigkeit dieser Bewegungen

Gicht
Befürfnis zu dominieren. Ungeduld, Wut.

Gleichgewichtsstörungen
Zerstreutes Denken, unkonzentriert.

Glomerulonephritis s. Nierenentzündung
Fühlt sich wie ein Kind, das es niemandem Recht machen kann und nicht gut genug ist. Versager

Gürtelrose
Angst und Spannung. Zu empfindlich.

Halsprobleme s. Halsschmerzen
Unfähigkeit für sich selbst zu sprechen. Geschluckter Zorn. Erstickte Kreativität. Weigerung sich zu ändern.

Handgelenk
steht für Bewegung und Leichtigkeit

Harnwegsentzündung
Zornige Emotionen, stocksauer, Vorwürfe

Harnwegsinfektion
stocksauer, gewöhnlich über das andere Geschlecht oder einen Geliebten, beschuldigt andere

Haut
schützt unsere Individualität. Sinnesorgan

Hautausschlag s. Nesselausschlag
Irritiert wegen Verzögerungen. Kleinkindlicher Versuch Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.

Hautblasen
Widerstand. Mangel an emotionalen Schutz

Hautprobleme 
Furchtsamkeit. Angst. Alter vergrabener Mist. Ich werde bedroht.

Hände
Halten und Behandeln. Fassen und Begreifen. Packen und Loslassen. Streicheln, Stehlen. Alle Arten mit Erfahrung umzugehen.

Hefepilzinfektionen 
Leugnet seine eigenen Bedürfnisse. Unterstützt sie nicht.

Herpes simplex (H. labialis) s. Fieberbläschen
Brennt darauf zu meckern. Bittere Worte, die unausgesprochen blieben.

Herz
steht für das Zentrum der Liebe und Sicherheit

Buchtipp:


Louise L. Hay
Heile deinen Körper
ISBN: 978-3-89901-256-9


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